In Myanmar ist die Polizei am Abend gewaltsam gegen friedliche Demonstranten vorgegangen. In Myitkyina im Norden des Landes sollen Sicherheitskräfte am Abend auf Teilnehmer einer Kundgebung gegen den Militärputsch geschossen haben.
Auf Videos, die auf Twitter verbreitet wurden, war zu sehen, wie Menschen in Panik auseinanderliefen. Ob es Verletzte gab und ob es sich um scharfe Munition oder um Gummigeschosse handelte, war zunächst unklar.
Mehrere Journalisten, die das Vorgehen der Armee filmten, seien festgenommen worden, berichteten der lokale Journalist Mratt Kyaw Thu und andere Beobachter. Viele User forderten die internationale Gemeinschaft in sozialen Netzwerken verzweifelt auf, Myanmar zu helfen.
In der größten Stadt Rangun fuhren am Abend (Ortszeit) zahlreiche Panzer ein, wie ein Augenzeuge der Deutschen Presse-Agentur berichtete. Entsprechende Fotos waren auch in sozialen Netzwerken zu sehen. Das Internet sollte auf Anweisung der Armee die ganze Nacht gesperrt werden, schrieb die Zeitung «The Irrawaddy». «Die Leute befürchten Schlimmes» sagte der Augenzeuge. In der Vergangenheit hatte das Militär jeden Widerstand brutal niedergeschlagen.
Vor der US-Botschaft in Rangun versammelte sich wie schon am Samstag eine Menschenmenge, um die harte Haltung Washingtons gegen die Putschisten zu unterstützen. Präsident Joe Biden hatte am Mittwoch im Weißen Haus Sanktionen gegen die führenden Generäle und mit ihnen verbundene Unternehmen angekündigt.
«Helft Myanmar», «Wir wollen keine Diktatur» und «Respektiert unsere Stimmen» war zuvor in Rangun (heute offiziell Yangon) auf Transparenten in englischer Sprache unter anderem zu lesen. Das Portal «Eleven Myanmar» meldete am neunten Protesttag in Folge auch Demonstrationen aus den Städten Mawlamyaing, Muse, Magway, Taunggi und Mandalay.
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