Deutschland soll besser vernetzt werden

In Zeiten, in denen im World Wide Web Geschichte dokumentiert und geschrieben wird, ist die Versorgung mit einer guten Verbindung immer dringlicher. Gerade heute sind die ausgetauschten Datenmengen so groß, dass einst als schnell angesehene Leitungen modernene Ansprüchen nicht mehr genügen. Deutschland hat sich mit dem Netzausbau jedoch lange Zeit gelassen. Nun wollen SPD und Union aber doch den verspäteten Ausbau des Breitbandnetzes in Angriff nehmen. Darin sollen auch ländliche Gebiete weitgehend mit eingeschlossen sein. Eine Milliarde Euro soll es für das ehrgeizige Vorhaben zusätzlich vom Bund geben. Bereits 2009 hatte die Kanzlerin für den Großteil Deutschlands eine Versorgung mit Highspeed-Internet bis spätestens 2014 versprochen. Vier Jahre später soll die ganze Bundesrepublik mit mindestens 50mBit pro Sekunde durch das Netz surfen.

Experten schätzen Pläne als veraltet ein

Die Arbeitsgruppe Wirtschaft hat bereits Vorschläge für die Umsetzung der Pläne erarbeitet. Nachdem Deutschland Mitte dieses Jahres im Ländervergleich ins hintere Mittelfeld abrutschte, soll also nachgelegt werden. Allerdings kritisierten Experten bereits, dass die angestrebte Geschwindigkeit von 50 Megabit pro Sekunde in fünf bis zehn Jahren längst nicht mehr genügen wird. Eine notwendige Übertragungsrate ab mindestens 100 mBit pro Sekunde wird demnach vermutet. Ein gleicher Anteil von Befragten schätzt den Bedarf sogar auf über 500 Megabit in der Sekunde. Um diese Raten zu gewährleisten, sind allerdings größere Bemühungen vonnöten.

Schnelles Internet in Großstädten bereits verfügbar

Entgegen den Einwänden der Experten stehen vielen Internetnutzern bereits hohe Übertragungsraten zur Verfügung. Dabei ist allerdings zu beachten, dass Großstädte besser versorgt sind als ländliche Gebiete. Diese können jedoch weitgehend auf kleine Internetpakete zurückgreifen. Provider stellen DSL-Flatrate-Tarife nach den unterschiedlichen Surfverhalten der Kunden zur Verfügung und können so Internetverbindungen nach Bedarf bieten. Ob eine Verbindung von 50 mBit in der Sekunde für den Wohnort verfügbar ist, erfährt man auf Anfrage beim Provider. Dementsprechende Informationen rund um das Thema DSL sowie Tarife findet man beispielsweise bei 1&1. Wie lange es dauern wird, bis auch ländliche Gebiete von der ultraschnellen Leitung Gebrauch machen können, steht jedoch noch in den Sternen.

Netzneutralität soll Zwei-Klassen-Internet verhindern

Besonderes Augenmerk wird in der Politik auch auf die Netzneutralität gelegt. Die von der Telekom angestrebten unterschiedlichen Verbindungsstandards mit wechselnden Preisen sollen dadurch verhindert werden. Die seit einiger Zeit angekündigte Drosselung des normalen Internets mit Ausnahme Telekom-interner Angebote, für deren Nutzung Nutzer und Anbieter gleichermaßen zuzahlen sollen, könnte so ins Wanken geraten. Ach wenn ein Gerichtsurteil bereits gegen die Drosselung gefällt worden ist, steht eine endgültige Entscheidung dazu noch aus.