Schumacher schlägt Teamkollegen, Verstappen top

Mick Schumacher lässt seinen Teamkollegen hinter sich. Vorne deutet sich ein packendes Rennen zum Formel-1-Saisonauftakt mit einem Duell zwischen Hamilton und Verstappen an.

Hochbetrieb auf dem Asphalt mit einem möglichen Vorgeschmack auf einen heißen WM-Kampf und ein Stallduell mit Mick Schumacher: In der Wüste von Sakhir hat die Formel 1 auf Anhieb mächtig Fahrt aufgenommen.

In neuerdings nur zwei einstündigen Trainingseinheiten hatte Neuling Schumacher seinen Teamkollegen am Freitag fest im Griff, musste sich aber wie zu erwarten mit den hintersten Rängen begnügen: 19 und 18.

Vorne machte vor allem einer Tempo, und der hieß nicht Lewis Hamilton, sondern Max Verstappen. Ob am Nachmittag bei 35 Grad und Sonnenschein oder zur Qualifikations- und Rennzeit am frühen Abend: Der Niederlander, der die vergangene Saison mit einem Sieg in Abu Dhabi beendet hatte, war nicht zu schlagen im Red Bull. Schon gar nicht von Sebastian Vettel.

Sein neuer Aston Martin mit Bondgirl-Spitznamen Honey Ryder brachte ihm nur Ränge in der zweiten Tabellenhälfte ein: 12. und 14. «Wo auf jeden Fall noch Steigerungspotenzial ist, ist die Konstanz», sagte Vettel: «Ich probiere und manchmal klappt’s, manchmal nicht.» Immerhin konnte der 33 Jahre alte viermalige Weltmeister im Gegensatz zu den Testfahrten ohne Probleme Kilometer machen. «Es ist nach wie vor so, dass mir jede Runde gut tut», kommentierte Vettel.

Wie viel die Plätze und Zeiten wert sind, muss sich im Ernstfall Qualifikation an diesem Samstag zeigen. Dass die Verkürzung der Trainingszeiten von zweimal anderthalb auf zweimal eine Stunde zu deutlich mehr Action führt, war offensichtlich. Genauso wie die ersten Andeutungen spannender Duelle.

Vorn bestätigte Verstappen seine Testleistungen zwei Tage zuvor an gleicher Stelle. Nach sieben Jahren Titeldominanz der Silberpfeile, die auch in diesem Jahr wieder in Schwarz lackiert sind, giert Verstappens Red-Bull-Team nach dem WM-Triumph und bestärkte diejenigen, die Vettels einstigen Arbeitgeber in diesem Jahr zunächst sogar in der Favoritenrollen wähnen.

Dahinter kämpften in der windigen Wüste von Sakhir zum Auftakt neben Hamilton und Valtteri Bottas zum Beispiel auch Lando Norris oder Ferrari-Neuzugang Carlos Sainz in der um weit über eine Sekunde schnelleren zweiten Einheit um eine Position in den Top-Vier. Es werde aber so sein wie sonst, meinte Norris schon: «Vor uns werden die vier Autos sein.» Gemeint sind die beiden Mercedes und die beiden Red Bull. «Dahinter ist es sehr eng.»

Selbst Debütant Yuki Tsunoda lag im Alpha Tauri auf Rang sieben unter einer halben Sekunde hinter Verstappen. Vettel konnte da nicht mithalten. Die Abstände von über anderthalb und knapp einer Sekunde auf die Spitze waren beachtlich.

Achtbar beendete Mick Schumacher den ersten Trainingsarbeitstag als Formel-1-Pilot. Beide Male kontrollierte der 22 Jahre alte Formel-2-Champion der vergangenen Saison seinen russischen Stallrivalen Nikita Masepin. Der ebenfalls 22-Jährige wurde in beiden Trainingseinheiten Letzter im unterlegenen Wagen des amerikanischen Haas-Teams.

Ganz vorn bleibt offen, wie stark nun der neue Mercedes ist. Hamilton auf Platz vier im ersten und Rang drei im zweiten Training, dazu Bottas auf den Positionen zwei und fünf. Der Mindestrückstand auf den Red Bull betrug bei Mercedes dabei über zwei Zehntelsekunden auf dem 5,412 Kilometer langen Kurs vor dem Rennen am Sonntag (17.00 Uhr MESZ/Sky).

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