Pflanzen und Bienen – Ratgeber Garten Juli 2021

Perfekte Beziehung zwischen Pflanzen und Bienen, Wildbienen und Honigbienen, vom Aussterben bedroht, gemeinsam ist man stark, jeder kann was für die Bienenwelt tun, Pollen & Nektar von Frühling bis Winter, Mondkalender im Juli 2021 uvm.

Bienen im Lavendel

Pflanzen und Bienen – eine perfekte Beziehung

Die symbiotische Beziehung zwischen Pflanzen und Bienen begann lange vor der Entstehung der Menschheitsgeschichte. Der Ursprung der pollen- und nektarsammelnden Bienen wird bereits in der Kreidezeit vermutet. Das älteste Bienenfossil haben Wissenschaftler der Oregon State University in einem 100 Millionen Jahre alten Bernstein im Norden von Burma entdeckt. Da diese Biene zugleich Eigenschaften einer Wespe aufweist, wird der Fund als weiteres Indiz für die Annahme gewertet, dass Bienen ursprünglich von fleischfressenden Grabwespen abstammten. Doch mittlerweile sind die in der heutigen Zeit lebenden Bienen rein vegetarisch unterwegs: Statt Fleisch stehen Pollen und Nektar auf ihrem Ernährungsplan.

Dabei hat sich im Laufe der Zeit eine perfekte Symbiose zwischen Pflanzen und Bienen entwickelt: Indem die Bienen den Pollen von einer Pflanze zur anderen weitertrugen, verbesserten sie die Fortpflanzungschancen der Pflanzen. Besonders beliebt waren bei den meisten Bienen Pflanzen mit süßem Nektar. Diese Pflanzen hatten demnach die besten Chancen, von den Bienen befruchtet zu werden und sich zu vermehren. Nach und nach gab es daher immer mehr Pflanzen mit süßem Nektar, den die Bienen fleißig sammelten und damit wieder die Fortpflanzungschancen der Pflanzen steigerten. Durch dieses koevolutionäre Zusammenleben entstand eine perfekt aufeinander abgestimmte Beziehung, in der beide Partner voneinander profitierten, die aber auch eine Abhängigkeit mit sich brachte: Pflanzen brauchen die Bienen, um fortzubestehen und Bienen brauchen den Pflanzennektar als Nahrung zum Überleben.

Wildbienen und Honigbienen

Im Gegensatz zu Honigbienen leben die meisten Wildbienenarten nicht in einem gut organisierten Bienenstaat zusammen, sondern sind vorrangig allein unterwegs. Diese Bienen bezeichnet man daher als Solitärbienen. Manche Wildbienenarten bilden aber auch temporäre Zusammenschlüsse wie Nist-, Überwinterungs- oder Schlafgemeinschaften. Soziale Wildbienen wie die Mooshummel oder die Steinhummel leben sogar in Völkern zusammen.

Ein weiterer Unterschied zwischen Wildbienen und Honigbienen liegt in der Nahrungssuche. Denn während sich Honigbienen mit vielen verschiedenen nektar- und pollenproduzierenden Pflanzen anfreunden, finden sich unter den Wildbienen viele Arten, die sich bei ihrer Suche nach Pollen auf bestimmte Pflanzen spezialisiert haben. So bevorzugt die Eisenhuthummel ausschließlich Pflanzen der Gattung Eisenhut, während die Mai-Langhornbiene nur Pollen von Schmetterlingsblütlern wie Wicke, Klee oder Luzerne sammelt. Sie können sich nicht flexibel anpassen und auf andere Pollenspender zurückgreifen, wenn ihre Nahrungsquelle allmählich versiegt. Wildbienen sind deshalb darauf angewiesen, dass genügend Pflanzen, die für sie als Pollenquelle in Frage kommen, erhalten bleiben. Honigbienen können hingegen auch andere Pflanzen anfliegen, um dort Nahrung zu finden. Allerdings mögen auch Honigbienen Abwechslung auf dem Speiseplan. Möchte man also verschiedenste Bienenarten in seinen Garten locken, sollte man daher eine große Vielfalt an nektar- und pollenspendenden Pflanzen bereitstellen.

Vom Aussterben bedroht

Fast 600 Bienenarten gibt es in Deutschland. Durch verschiedenste Entwicklungen und Faktoren werden jedoch die Lebensräume der Bienen immer stärker eingeschränkt. So werden beispielsweise viele Honigbienenvölker durch die Varroamilbe, einen winzigen Parasiten, der Ende der 70er eingeschleppt wurde, bedroht. Auch Monokulturen, Pestizideinsätze und wenig Pflanzenvielfalt machen den Bienen zu schaffen. Besonders die Wildbienenarten sind betroffen: Mehr als die Hälfte von ihnen gelten als gefährdet.

Nur gemeinsam ist man stark

Um die Pflanzenvielfalt zu erhalten, ist es wichtig, sowohl Honigbienen als auch Wildbienen, Schmetterlinge, Fliegen und Käfer zu unterstützen. Zwar sind Wildbienen wie auch Schmetterlinge oder Käfer häufig auf eine oder wenige Pflanzenarten spezialisiert, doch genau deshalb ergänzen sie sich optimal mit den Honigbienen. Während Honigbienen schattige Orte eher meiden, gibt es Wildbienen, die sich genau auf diese Schattenpflanzen spezialisiert haben. Auch Blüten mit tiefem Blütenkelch wollen bestäubt werden, da braucht es zum Beispiel Schmetterlinge oder Bienen mit langen Zungen. Folglich benötigt man, wenn man die Pflanzenvielfalt erhalten möchte, die verschiedensten Insekten, damit diese gemeinsam für die Bestäubung der Pflanzen sorgen.

Jeder kann was für die Bienenwelt tun

Mittlerweile sieht man in immer mehr Gärten Kies oder schlichte Rasenfläche statt bunten Blumen oder blühenden Obstbäumen. Dabei könnte hier ein gezieltes Pflanzen von bienenfreundlichen Blumen Nahrungsengpässen vorbeugen. Besonders die Bienen, die im Spätsommer auf Nahrungssuche sind, leiden großen Hunger, da hier kaum noch Pflanzen in Blüte stehen. Mit spätblühenden Stauden wie Lavendel, Storchschnabel oder Schmetterlingsflieder kann man hier vielen Honigbienen und einigen Wildbienen schon eine kleine Freude bereiten.

Als besonders bienenfreundlich gelten pollen- und/oder nektarreiche Blumen wie Lavendel, Sonnenblumen, Kornblumen, Schafgarbe, Wandelröschen, Storchschnabel, Vanilleblumen, Zweizahn, Duftsteinrich, Leberbalsam, Ringelblumen, Schneeflocken, Strohblumen, Glockenblumen, ungefüllte Tagetes, Löwenmäulchen und Nelken.

Sehr insektenfreundlich sind außerdem verschiedenste Kräuter; besonders hervorzuheben sind hier Thymian, Rosmarin, Strauchbasilikum, Borretsch, Schnittlauch, Bärlauch, Estragon, Bohnenkraut und Oregano. Daneben sind Gemüsepflanzen, Obstbäume und Beerensträucher ideal, um Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten in den Garten zu locken.

Auch eine Blumenwiese mit verschiedensten Pflanzen ist ideal, um Wildbienen und Honigbienen eine Freude zu machen. Um eine bienenfreundliche Blumenwiese anzulegen, eignen sich vor allem spezielle Blumenmischungen, die eine besonders große Auswahl an nektar- und pollenreichen Pflanzen beinhalten wie die Blumenmischung ‚Nektargarten für Bienen und Hummeln‘ oder die Bio-Blumenmischung ‚Feldblumenmischung‘.

Pollen & Nektar von Frühling bis Winter

Vom Frühjahr bis in den Herbst hinein sind verschiedenste Bienenarten auf der Suche nach Nektar und Pollen. Optimalerweise pflanzt man in seinen Garten Pflanzen mit unterschiedlichen Blütezeitpunkten, sodass das ganze Jahr über Pollen und Nektar für die Bienen zur Verfügung stehen.

Frühling – die Suche beginnt

Ab März sind die ersten Bienen wie beispielsweise die Gehörnte Mauerbiene auf der Suche nach Nahrung. Für sie ist eine der ersten Anlaufstellen die Sal-Weide. Daneben sind Spitzahorn, Roßkastanie, Feldahorn oder Obstbäume wie Kirsche, Apfel, Birne und Mandel willkommene Nektar- und Pollenproduzenten für die Wild- wie auch für die Honigbienen. Auch Frühjahrsblüher wie Schlüsselblumen, Hyazinthen, Tulpen, Lenzrosen, Schneeglöckchen oder Krokusse sind gern besuchte Blumen.

Für den Sommer gibt es ebenfalls viele Möglichkeiten, Bienen mit hübschen Blumen eine Freude zu bereiten: Strauchmargeriten, duftende Vanilleblumen, Schmetterlingsflieder, verschiedene Strohblumen, Zier-Salbei, Zweizahn, farbenfrohe Wandelröschen, Ringelblumen, Sonnenblumen, Schneeflocken, Lavendel, Kornblumen, Glockenblumen, ungefüllte Tagetes, Klee, Löwenmäulchen, Nelken und viele Kräuter wie Thymian, Rosmarin, Oregano, Basilikum oder Katzenminze sind sowohl für Honigbienen als auch für Wildbienen attraktiv.

Häufige Nahrungsengpässe im Herbst

Oft sind die Bienenarten vom Hungertod bedroht, die im Spätsommer und Herbst auf der Suche nach Nahrung sind. Während im Frühjahr noch viele Rapsfelder und Obstbäume auf Obstplantagen für ausreichend Nahrung sorgen, liegen im Herbst viele Flächen brach. Auch in den Gärten sind die Sommerblumen langsam verblüht, sodass nur noch wenige Nahrungsquellen zur Verfügung stehen. Glockenblumen, Herbstzeitlose, Storchschnabel, Roter Sonnenhut, Bienenfreund, Herbst-Anemonen und spät blühende Lindenarten können hier mögliche Nahrungsengpässe verhindern.

Mehrjährige Blumen: Lavendel, Storchschnabel, Schafgarbe, Kriechender Günsel, Stockrose, Akelei, Blaukissen, Schwarznessel, verschiedene Flockenblumen (z.B. Wiesen-Flockenblume oder Schwarz Flockenblume) und verschiedene Glockenblumen (z.B. Acker-Glockenblume, Rundblättrige Glockenblume, Pfirsichblättrige Glockenblume), Gundermann, Bärenklau, verschiedene Distelpflanzen, Leberblümchen, Echtes Johanniskraut, Taubnessel, Malvenpflanzen, Luzerne, Schlüsselblume, verschiedene Fetthennen, Nelken, Wollziest, Heilziest, Waldziest, verschiedene Kleesorten, Krokus, Schneeglöckchen, Herbstzeitlose, Wiesenknöterich.

Gärtnern mit dem Mond im Juli 2021

Fruchttage: 4, 5, 13, 14, 22, 23, 24, 31. An Fruchttagen im zunehmenden Mond ist das Säen, Pflanzen und Ernten von fruchttragenden Pflanzen besonders begünstigt. Bei abnehmendem Mond Schnittarbeiten. Wurzeltage: 6, 7, 8, 15, 16, 17, 25, 26. Die Wurzeltage sind besonders günstig zur Aussaat, Pflanzung und Pflege von Wurzel- und Knollengemüse. Blütentage: 9, 10, 18, 19, 27. Blütentage wirken sich positiv auf Pflegearbeiten und Aussaat von Blumen und Blütenpflanzen, sowie Heil- und Küchenkräutern bei denen die Blüten Verwendung finden aus.Blatttage: 1, 2, 3, 11, 12, 20, 21, 28, 29, 30. An Blatttagen sollten Salate, Blattgemüse und Kräuter bei denen das Blattwerk Verwendung findet gesät und gepflanzt werden.

Stammtisch für Hobbygärtner

Der Stammtisch für Hobbygärtner und Naturfreunde findet je nach Coronalage und möglichen Öffnungszeiten in der Gastronomie mittwochs ab 18.oo Uhr im Restaurant Vadas Csarda in Zalacsány direkt am Kreisverkehr statt.

Aktuelles aus dem Tomatenparadies

An unserem Stand auf dem Markt in Káptalantóti gibt es auch das Elixier aus der Jiaogulan Pflanze aus eigenem Anbau. Pflanzen aus eigenem Anbau, ohne Pestizide oder Düngemittel gibt es auf Anfrage.

In unserem Angebot sind weiterhin naturbelassene Marmeladen aus Wild- und Kulturfrüchten ohne Zucker und Konservierungsmittel. Frucht- und Gewürzessig aus naturreinem Apfelessig, Knoblauch- Ingwer Elixier, Prostata- und Diabetes-Elixier, Holunderblüten-, Lavendel-, Minze-, Melisse-, Ingwer-, Spitzwegerich und Husten-Sirup, Sanddorn-, Aprikosen-, Wildweichsel- und Aronia Sirup ohne Zucker, mit Stevia gesüßt. Alle Produkte werden ohne Konservierungsmittel hergestellt. Unsere Gelees, Sirups und Säfte sind 100% Natur.

Natürliche Pflanzenstärkungs- und Hilfsmittel, Mulchfolie und Verfrühungsvließ. Die Lebensmittel können auf den Märkten probiert und gekauft werden. Die Pflanzenstärkungs- und Hilfsmittel, getrocknete Brennesseln, Schafgarbe und Schachtelhalm als Tee und als Pflanzenhilfsmittel, sowie das für Haustiere und Nützlinge ungiftige Ferramol zur Schneckenbekämpfung, bringe ich gerne nach telefonischer Absprache zum Markt in Káptalantóti mit.

Markttage

Jeden Sonntag auf dem Ökomarkt in Káptalantóti von 8 bis 13 Uhr. In Heviz sind wir nicht mehr vertreten. Für Hauslieferungen oder Abholungen in Almásháza bitte unter 06309142456 anrufen.

Informationen

Walter Schneider
Paradicsom – Kert Almásháza
8935 Almásháza, Béke ut. 23
Tel. 0036 (30) 9142456
tomatenparadies@vollbio.de
www.tomatenparadies.gmxhome.de