„Essen auf Rädern” in Bonnhard, Ragendorf und Ketsching

Mittagessen transportieren und der Abwanderung entgegenwirken: neue BMI-Kleinbusse in Ungarn im Einsatz

„Essen auf Rädern” – diesen Namen trägt das Projekt des Bundesministeriums des Innern, in dessen Rahmen sich deutsche Nationalitätenselbstverwaltungen in Ungarn um einen Kleinbus bewerben können.

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In den letzten Wochen kam es zu drei offiziellen Übergaben je eines Nutzfahrzeuges. Am 29. Dezember des vergangenen Jahres übergab LdU-Vorsitzender Otto Heinek den Bonnhardern, am 4. Februar den Ragendorfern die Schlüssel ihres nagelneuen Kleinbusses, und am 6. Februar überreichte den Ketschingern Dr. Hajnalka Gutai, die Leiterin der Geschäftsstelle der Landesselbstverwaltung die Autoschlüssel. Die Busse werden überall für Jung und Alt eingesetzt: während sie Jugendliche für kulturelle Zwecke nutzen dürfen, werden mit der Hilfe der neuen Fahrzeuge ältere Menschen vor allem mit Mittagessen versorgt, zum Arzt gefahren.

In Bonnhard werde mit dem Bus darüber hinaus auch die Hilfeleistung zu Hause realisiert – diese Dienstleistung umfasse unter anderem die Unterstützung der Bedürftigen beim Einkaufen, Saubermachen, bei der Begleitung bei Arzt- und Behördengängen, dem Besorgen von Medikamenten – teilte die Vorsitzende der deutschen Nationalitätenselbstverwaltung, Ilona Köhler-Koch mit. Einen wichtigen Dienst leiste das Fahrzeug im Leben der Tagesstätte der Stiftung „Együtt 1 másért“ (Zusammen für einander / einen anderen), wo über 25 behinderte Menschen tagsüber betreut und versorgt werden.

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Der Bus der Ragendorfer diene über seine Grundfunktion hinaus auch zum Transport der Kinder in die Grundschule und die Kinderkrippe, aber auch gemeinsame Ausflüge und weitere gemeinschaftsfördernde Initiativen würden damit unterstützt. Auch Bildungsinstitutionen und Zivilorganisationen freuten sich über den Bus, weil sie mit dessen Hilfe viel einfacher an Kulturveranstaltungen und Wettbewerben teilnehmen könnten, berichtete Marianne Molnár, Vorsitzende der deutschen Selbstverwaltung.

Die Ketschinger seien – da es sich in ihrem Falle um eine Sacksiedlung handelt – auf den Bus besonders angewiesen, hob bei der Feierstunde die Vorsitzende der örtlichen deutschen Nationalitätenselbstverwaltung hervor. Laut Anna Ritzl mangele es in ihrem Dorf an Dienstleistungen: es gebe keine Schule, keine Apotheke, keine Post, und auch der Familienarzt habe nur einmal in der Woche Sprechstunde. Um der Abwanderung junger Menschen entgegenzuwirken und die Lebensverhältnisse im Dorf weiter zu verbessern, käme dem Kleinbus eine wichtige Bedeutung zu.

Die Busse sind je etwa 7 Millionen Forint wert. Den 25%igen Eigenanteil finanzierte in allen drei Fällen die örtliche Selbstverwaltung, für den Rest des Kaufpreises kam durch die Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen das Bundesministerium des Innern auf.

Quelle: Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen: www.ldu.hu