Ungarns Mautsystem – was Autofahrer wissen müssen

Auch in diesem Jahr werden wieder viele Zehntausend Bundesbürger nach Ungarn in den Urlaub fahren. Viele davon das erste Mal. Da ist es natürlich wichtig, sich vorab über das Mautsystem des Landes sowie alle weiteren Verkehrsregeln zu informieren, um hohe Bußgeldstrafen zu vermeiden. In diesem Artikel werden daher alle wichtigen Fragen rund ums Auto fahren in Ungarn beantwortet.

Autobahn Auffahrt in Ungarn mit Maut Hinweis
Autobahn Auffahrt in Ungarn, Foto: © Sebastian Starke

Wie bezahlt man Maut in Ungarn?

Wer in die Republik Ungarn mit dem Auto einreisen möchte, um dort einige Tage Urlaub zu machen, der muss wie fast überall auch Mautgebühren entrichten. Das Mautsystem selbst funktioniert mittels E-Vignette, die 2021 die klassische Klebe-Vignette ersetzt hat. Die ungarische Vignette, welche auch e-Matrica genannt wird, kann dabei entweder vor Reisebeginn oder innerhalb der ersten 60 Minuten nach Grenzübertritt ohne Zusatzgebühren gekauft werden. Beim Kauf der elektronischen Vignette müssen Autofahrer ihr Kennzeichen angeben, da dieses im System vermerkt wird.

Welche Vignetten gibt es für Ungarn?

Insgesamt gibt es für Ungarn vier verschiedene Vignetten zu kaufen. Welche davon die richtige ist, hängt von der jeweiligen Fahrzeugklasse ab. Während private Kraftwagen (D1) mit maximal sieben Sitzen und einem Gesamtgewicht von bis zu 3,5t einzeln berechnet werden, stehen auch für Busse (B2) und Motorräder (D1M) gesonderte Vignetten zur Verfügung. Das gilt natürlich auch für Nutzfahrzeuge und Transporter (D2) wie ein Wohnmobil mit über 3,5t Gewicht.

Welche Straßen in Ungarn sind mautpflichtig?

Grundsätzlich muss für die Nutzung aller Straßen in Ungarn Maut entrichtet werden. Zwar gibt es auch einige Abschnitte, die ohne Vignette befahren werden dürfen, wer jedoch zügig und einfach vorankommen möchte, kommt an den kostenpflichtigen Strecken nicht vorbei. Einige Umgehungsstraßen in der Hauptstadt Budapest und anderswo sind kostenlos. Ob eine Straße kostenpflichtig ist oder nicht, lässt an der Beschilderung „M“ erkennen.

Welche offiziellen Verkaufsstelen gibt es?

Die ungarische E-Vignette ist zum einen bei der Betreibergesellschaft der Maut erhältlich. Darüber hinaus stehen Autofahrern noch deutschsprachige Drittanbieter zur Verfügung. So ist die Vignette Ungarn auf Maut Gebühren zu guten Konditionen online bestellbar. Wer erst auf dem Weg feststellt, dass er noch keine Vignette hat, kann diese aber auch in physischer Form an Tankstellen und Postämtern kaufen. Jedoch nur innerhalb der ersten Stunden nach Grenzübertritt, ansonsten können Bußgelder ausgestellt werden.

Welche Bußgelder drohen bei Fahren ohne Maut?

Die Vignette für Ungarn kostet nur wenige Euro und sollte unbedingt von jedem Autofahrer gekauft werden. Schließlich werden die Kontrollen schon jetzt vielerorts automatisch mit Verkehrskameras durchführt, die anhand der Kennzeichen erkennen, ob die Autos ihre Mautgebühren bezahlt haben. Wer ohne Vignette auf ungarischen Straßen erwischt wird, muss mit einem Bußgeld von 860 Euro rechnen.

Was müssen Fahrer in Ungarn sonst noch beachten?

Zum Abschluss zeigt dieser Artikel auf, welche weiterführenden Verkehrsregeln eingehalten werden müssen, um kein Bußgeldbescheid zu bekommen. Während innerorts nicht schneller als 50 gefahren werden darf, liegt das Tempolimit auf Landstraßen bei 90 km/h. Auf Autobahnen ist eine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h zugelassen. Darüber hinaus dürfen Autofahrer in Ungarn nicht unter Alkohol- oder Drogeneinfluss fahren. Wer es dennoch tut, muss mit Strafen von bis zu 1.000 Euro rechnen. Auch das Telefonieren während der Fahrt ist ebenso wie in Deutschland verboten. Und mitreisende Kinder, mit einer Körpergröße von unter 1,50 m dürfen nur mit einem Kindersitz transportiert werden.

Dokumente immer griffbereit haben

Da Ungarn zur Europäischen Union gehört, können Bundesbürger ohne Visa einfach einreisen. Ein Personalausweis oder Reisepass genügt. Autofahrer sollten zusätzlich ihren Führerschein und die Fahrzeugpapiere (Zulassung) nicht vergessen. Gerade bei Verkehrskontrollen oder Ausstellung von Bußgeldern möchten die Beamten einen Identitätsnachweis einsehen. Die Dokumente aller Mitreisenden sollten daher immer griffbereit sein, um eine Feststellung der Identität auf dem Revier zu vermeiden.