Seit Jahren wird über den Zusammenhang zwischen ergonomischen Voraussetzungen und der Effektivität am Arbeitsplatz berichtet und nachgedacht. Beteiligt haben sich Arbeitsvertreter und Gesundheitsabteilungen in Betrieben, Wissenschaftler aus Institutionen wie dem Frauenhofer Institut sowie Krankenkassen wie die AOK, weil Krankenzahlen alarmieren.
Das Homeoffice ist möglichweise der Arbeitsplatz der Zukunft. Heute investieren Verantwortliche teilweise viel in gute Arbeitsplatzbedingungen und individuelle Lösungen. Letztendlich geht es um den Umfang aller Bedingungen, die zu mehr Zufriedenheit, Gesundheit und Effektivität am Arbeitsplatz führen.
Homeoffice oder Arbeitsplatz, die Überlegungen zu besseren Bedingungen sind identisch
Zu den ergonomischen Bedingungen gehören der geeignete Arbeitsplatz, die richtigen Büromöbel und die angemessene Positionierung aller Variablen zueinander. Spezialisten haben die optimalen Werte ermittelt und sie in mathematischen Zahlen und Beziehungen ausgedrückt. Alles unterliegt der Vorstellung, dass Deutschland immer mehr eine Dienstleistungsgesellschaft wird, und die richtigen ergonomischen Voraussetzungen im Berufsleben Berufskrankheiten und Leistungseinschränkungen vorbeugen helfen. Mittlerweile sind nicht nur Haltungsschäden und Rückenbeschwerden zu beklagen, immer öfter kommen andere Symptome hinzu. Zu den leistungssteigernden Maßnahmen gehören auch die sinnlichen Komponenten. Das Licht sollte den richtigen Einfallswinkel haben und hell genug sein. Tageslicht wirkt auf die Psyche stärker als künstliches Licht. Für genügend Bewegungsfreiheit am Arbeitsplatz sollte gesorgt werden, ebenso für individuelle Bereiche und Gegenstände. Ganz wichtig ist, störende Geräusche zu eliminieren, weil sie die Konzentration beeinträchtigen.
Wie sieht ein optimaler Arbeitsplatz aus?
Als zukünftiges Homeoffice ist ein kleiner abgeschlossener Bereich besser als ein Mittendrin. Egal, ob Wohnung oder Haus, die Sonne sollte während der Arbeitszeit nicht ins Fenster knallen. Es macht wenig Sinn, wenn sich das Fenster an der Straße oder einem anderen belebten Ort befindet. Da ist das isolierte Fenster ein Kompromiss. Frischluft ist besser als ein künstliches Raumklima. Wissenschaftler haben herausgefunden, die günstigste Luftfeuchtigkeit am Arbeitsplatz liegt zwischen 40 und 60%. Dazu beitragen können Raumbefeuchter oder großblättrige Grünpflanzen. Alles nichts Neues, aber die Räume in denen wir in Zukunft leben werden, werden immer kleiner werden. Da ist es doppelt wichtig, die richtigen Vorüberlegungen anzustellen. Grundsätzlich geht es darum, sich darüber klar zu werden, unter welchen Bedingungen die Effektivität, Gesundheit und Kreativität am stärksten beim Einzelnen befördert wird. Vorausschauende Unternehmen haben das rechtzeitig erkannt und reine Wohninseln zum Relaxen sowie Treffpunkte mit Kollegen in ihren Betrieben installiert.
Der Status Quo in Betrieben und neue Lösungsansätze
Krankenstände oder Innovationsgeist haben verantwortungsbewusste Mitarbeitervertreter und Chefs schon vor Jahren in ihren Betrieben zu mehr Investitionen in gute Arbeitsbedingungen getrieben. Wissenschaftlich erwiesen ist, dass sich ein Drittel der Investitionen bereits nach einem Jahr durch die Effektivität der Mitarbeiter amortisiert hatten. Es reicht nicht mehr nur aus, wenn die Tisch- und Stuhlhöhe stimmen, Hände und Oberschenkel sich im richtigen Winkel zu den Auflagen befinden und der Mitarbeiter im richtigen Abstand zum Computer sitzt. In Zukunft wird es wieder mehr um die individuellen Befindlichkeiten der Arbeitenden und viel Eigenständigkeit gehen.