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Tipps zum optimalen Zahnersatz im steigenden Alter

George Washington, erster US-Präsident, litt sein ganzes Leben lang unter Zahnproblemen. Er trug bereits ein künstliches Kauwerkzeug, als er mit 57 Jahren Präsident wurde, da er damals nur noch einen einzigen Eigenzahn hatte. Ein gewisser John Greenwood fertigte für ihn mehrere Gebisse an.

Zahnersatz im Alter

Der „Vater der Nation“ kaute am liebsten auf seinen Prothesen aus Elfenbein. Die geschnitzen Zähne wurden mit goldenen Stiften verankert und die beiden Prothesen von goldenen Spiralfedern zusammengehalten, er besaß aber auch Gebisse mit Knochen, Tierzähnen und menschlichen Zähnen drin.

Horrorgedanke? Damals zeitgemäße Realität.

Die Gebisse des ehemaligen Präsidenten sind zum Teil heute noch ausgestellt und zu sehen, so kann man sich leicht vorstellen, wonach sich Mr. Washington sehnte, wenn er mal gerne ein saftiges Steak essen wollte:

  • nach einem stabilen,
  • benutzerfreundlichen,
  • bequemen,
  • Selbstsicherheit verleihenden Zahnersatz.

Leider sind das genau die Kriterien, die ihm keines seiner Gebisse bietete, deshalb litt er sein ganzes Leben lang unter Schmerzen. Vielleicht ist es den Amerikanern auch nicht bekannt, aber dieser ständige Schmerz ist auch auf einigen Bildern von ihm zu erkennen, unter anderem auch auf dem, welches die Ein-Dollar-Note ziert.

Zum Glück bleiben diese Schmerzen und die damit verbundene Verzweiflung den Patienten von heute vollständig erspart.

Die Folgen vollständiger Zahnlosigkeit

Es ist fast keinem bewusst, dass der Verlust von nur einem oder zwei Zähnen ernsthafte Folgen haben kann. Die Wahrheit ist aber, dass nicht rechtzeitig oder gar nicht ersetzte Zähne zu einer schwerwiegenden Kettenreaktion führen können.

Die Zähne, die an der Lücke grenzen, ändern Lage oder Position, um den verlorenen Zahn zu ersetzen – die Zähne neben der Lücke kippen Richtung Lücke, und der Zahn im Gegenkiefer, welcher ohne Gegenbiss geblieben ist, ändert auch seine Position. Mit der Zeit verändert sich dann die komplette Bisslage.

Dies wird dann mit der Zeit noch schlimmer, da später mit weiteren Zahnverlusten und sogar mit ernsthaften Kaugelenkproblemen zu rechnen ist.

Nichtersetzte Zähne führen geradewegs zum Knochenschwund in der betroffenen Zahnregion, sodass eine spätere Zahnimplantation mit der Zeit immer unwahrscheinlicher wird. Bereits nach einigen Jahren, oder aber schon früher, kommen Zahnimplantate, wenn überhaupt, nur noch mit Knochenaufbau in Frage. Im fortgeschrittenen Alter ist der Erfolg solcher Eingriffe eher unsicher.

Ein unzureichendes Knochenangebot setzt den Implantaten bei immer mehr Patienten Grenzen, und macht andere Lösungen erforderlich. Wenn anstelle der verlorenen Mahlzähne, die sich in der Regel als Erste verabschieden, der Knochen zu dünn ist, kann man in diesem hinteren Backenzahnbereich keine Implantate setzen, und eine Vollbrücke kommt als ideale Versorgung gar nicht erst in Frage.

Aber ohne Zähne will man schließlich auch nicht bleiben.

Zahnärzte können nicht oft genug wiederholen, dass unser Gebiss nur dann einwandfrei funktionieren kann, wenn keine Zähne fehlen und unser Lächeln wenigstens in der Lächelzone, also bis zu den Backenzähnen eine geschlossene Einheit bildet. Wenn dabei ausgeprägtere Zahnverluste nur durch herausnehmbare Lösungen zu ersetzen sind, dann ist das halt der einzige Weg.

Die Zahnprothese – was ist das wohl für ein Gefühl?

Bevor man Zahnprothesen als Machwerk des Teufels abstempelt, muss man bedenken, dass die Zahnmedizin lange Zeit nur diese eine Lösung für die völlige Zahnlosigkeit kannte.

Zu George Washingtons Zeit waren Titanimplantate höchstens Science Fiction, aber selbst das gab es damals noch nicht. Jetzt, wo Titanimplantate zwar alltäglich sind, kommen sie bei älteren Patienten mit Knochenverlust immer noch nicht als plausible Lösung in Frage.

Warum dann keine Zahnbrücke? Für eine Zahnbrücke sind stabile Eigenzähne erforderlich, mindestens acht, und wo sie sich befinden, ist auch extrem wichtig. Patienten, die nur noch 3-4 Eigenzähne haben, müssen sich feste Zahnbrücken leider definitiv aus dem Kopf schlagen.

Da ist man wieder bei der Prothese, die sowohl bei völliger Zahnlosigkeit als auch bei erheblichem Knochenverlust die Kaufunktion wieder herstellen kann.

Eine sorgfältig hergestellte Vollprothese schmiegt sich exakt an das Zahnfleisch an und hat außerordentliche Vorteile:

  • sie sorgt für reibungsloses Sprechen und Kauen
  • sie stellt die harmonischen Gesichtszüge wieder her.

Als unbestreitbar gilt jedoch, dass man sich äußerst schwer an eine Vollprothese gewöhnen kann, und die Kaustabilität bleibt auch unter den Patientenerwartungen. Darüber hinaus ist diese Versorgungsmethode

  • oft unbequem;
  • Grund zur Verunsicherung, da die Prothesenträger oft das Gefühl haben, dass das Gebiss beim Sprechen, Lachen, Essen, Trinken, Niesen oder Husten glatt herausfallen kann;
  • nur durch Kleber oder Haftcreme zu fixieren ist, was nicht nur zeitaufwändig ist, sondern auch teuer und unbequem, dafür aber auch nicht mal eine moderne Lösung.

Was kann man sonst noch tun, damit die Prothese nicht wackelt?

Doch, es gibt effektive und zuverlässige Methoden, die der Zahnarzt auch ohne Knochenaufbau anwenden kann.

Ohne Implantate: die Teleskopprothese

Einfach (und) beliebt: am besten stellt man die Teleskopprothese vielleicht so schlicht und aussagekräftig vor. Der herausnehmbare Zahnersatz kann nämlich ohne Implantate auf den vorhandenen nur 1-3 Eigenzähnen befestigt werden.

Und selbst das geht ganz einfach: Wenn die Restzähne stabil genug sind, werden sie mit einer sogenannten Primärkrone versehen. Diese Krone dient einem einzigen Zweck: den herausnehmbaren Zahnersatz zu befestigen.

Die Primärkrone hat nämlich ein passgenaues Gegenstück, welches in die Prothese eingearbeitet ist. Primärkrone und Sekundärkrone gleiten ineinander und bilden eine stabile Befestigungseinheit für die Prothese.

Eine Teleskopprothese zeichnet sich durch viele Vorteile aus, schließlich geht es dabei um eine äußerst zuverlässige, ästhetische und präzise Dauerlösung.

Ob man da noch Prothesenkleber braucht? Wofür? Die Doppelkronen der Teleskopprothese sitzen in jeder Lebenssituation sicher, ob beim Essen, Sprechen oder Lächeln, es gibt kein Wackeln und keine beeinträchtigte Selbstwertschätzung mehr.

Ein anderer wichtiger Vorteil liegt beim Kostenpunkt. Teleskopversorgungen kosten kein Vermögen, und dabei hat man auch nicht zu befürchten, dass sie nur kurzfristig als Zahnersatz dienen. Bei entsprechend gründlicher Mundhygiene hat man eine solide, lebenswerte, attraktive Lösung.

Feste Lösung auf Implantaten: die Stegprothese

Implantatgetragene Prothesen gelten als revolutionäre Lösung in der Zahnmedizin, da diese Versorgung selbst bei solchen Patienten in Frage kommt, die nicht überall gleich viel Knochen im Kiefer haben.

Ausgeprägter Zahnverlust kann durch das Einsetzen von Zahnimplantaten nur in dem Fall behoben werden, wenn mindestens 6 aber eher 8 Implantate gleichmäßig verteilt im ganzen Kieferknochen zur Verfügung gestellt werden können. Bei älteren Patienten und bei über lange Zeit bestehendem Zahnverlust ist der Knochenverlust so ausgeprägt, dass man weder in der vorderen noch in der hinteren Region mit einer ausreichenden Anzahl an Implantaten planen kann.

2 bis 4 Implantate lassen sich in der Regel aber ohne weiteres insertieren, vor allem im Frontzahnbereich, wo man die Zähne am spätesten verliert und wo das Knochenangebot zufriedenstellend ist.

So wenig Implantate sind aber nicht im Stande, eine Vollbrücke zu fixieren, wohl aber eine festsitzende Prothese, die Stegprothese. Die Prothese wird nämlich aus einem leichteren Material angefertigt, sodass weniger Implantate für eine feste Lösung ausreichend sind.

Die Prothese wird auf den Stegelementen befestigt, mit denen die Implantate verblockt werden. Die stegreitende Prothese sitzt absolut stabil und ist bei sorgfältiger Mundhygiene eine lebenslange Lösung. Man kann nicht nur die Haftcreme vergessen, sondern auch die Unsicherheit, die früher mit zum Alltag gehörte.

Das Ergebnis ist ein vollkommen stabiles, sicheres Gefühl beim Essen, beim Lächeln und in allen anderen Lebenssituationen.

Die Deckprothese lässt sich mit einer eingeübten Handbewegung entfernen, und nach der gründlichen Reinigung wirkt sie wieder ästhetisch und natürlich im Mund.

Teleskop- und Stegprothesen sind wie der Stein der Weisen: sie sind in der Lage, dem Patienten neben Kaufunktion auch neue Lebensqualität und ein neues Selbstwertgefühl zu verleihen. Und dies zu einem freundlichen Preis, mit schonenden zahnmedizinischen Methoden.

Etwas riskanter: die All-on-4 Methode

Viele Patienten lassen sich trotz völliger Zahnlosigkeit und Knochenschwund nicht von der ersehnten Vollbrücke abwendig machen, auch dann nicht, wenn sie dafür kostspielige und langwierige Knochenaufbaueingriffe in Kauf nehmen müssen.

Für Viele, die auf eine nicht herausnehmbare Lösung hoffen, ist eine Vollprothese unakzeptabel.

Die moderne Zahnmedizin bietet da mit der All-on-4 Methode eine interessante Möglichkeit: eine Metallkeramik-, oder Zirkon-Vollbrücke, getragen von 4 Implantaten.

Ja, gesagt wurde, dass sowas im Normalfall nicht möglich ist. Wie geht das dann trotzdem? Die Frage ist absolut berechtigt. Was kann All-on-4, was die anderen Lösungen nicht können?

Beachtlich an der All-on-4 Methode ist, dass die Implantate auf eine spezielle Art und Weise eingesetzt und mit speziellen Verbindungselementen versehen werden. Der Zahnchirurg muss die Implantate schräg einsetzen. Die verknöcherten Implantate erhalten dann stabile, gewinkelte Aufbauteile, die dank der speziellen Positionierung fähig sind, einer Vollbrücke ausreichend Stabilität zu geben.

Die einzelnen Schritte der komplizierten Methode sind der Schlüssel zum langlebigen Zahnersatz. Die untere Spitze des Implantats kommt durch die schräge Einsetzung unter die Mahlzähne. Dadurch muss man nicht befürchten, dass die schwere Vollbrücke im alltäglichen Gebrauch durch die Druckverteilung bricht.

Die All-on-4 Versorgung ist teurer und riskanter, als eine Stegprothese, deshalb kann sie ausschließlich bei einwandfreier Mundhygiene und guter Knochenqualität in Erwägung gezogen werden. Auch die Erfolgsraten liegen tiefer als bei den anderen Zahnersatzlösungen, daher wird älteren Patienten eher eine Teleskop- oder Stegprothese von den Experten empfohlen.

Egal aber, um welche Methode es geht, eins muss man stets nachdrücklich betonen: seit Langem bestehender Zahnverlust und vorangeschrittenes Alter dürfen nicht verhindern können, dass Patienten eine akzeptable Lebensqualität zurück erlangen, und ihren Alltag unbeschwert genießen.

Wenn der arme George Washington diese Wahl gehabt hätte… Ihm blieb aber nur die Qual mit dem Lächeln.