Mohács auf dem Weg ins Welterbe

Der Erfolg ist beinahe mit Händen zu greifen: Der Busójárás – Jahrhunderte alte Faschingstradition im südungarischen Mohács – könnte die Aufnahme ins immaterielle Kulturerbe der UNESCO schaffen.

Im Frühjahr hatten Vertreter der Stadt ihre ehrgeizigen Pläne erstmals Journalisten offenbart. Jetzt schlug eine Expertenkommission des Kulturministeriums Medienberichten zufolge den lebendigen alten Brauch, bei dem mit Fellen und handgeschnitzten Holzmasken verkleidete Männer den Winter begraben, der Weltorganisation zur Aufnahme ins Welterbe vor. Jedes Jahr im Frühjahr führt das Spektakel in der Kleinstadt viele Tausend Menschen aus Ungarn und dem Ausland zusammen.

Das Programm der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) zur Pflege des immateriellen Kulturerbes rückt weltweit über Jahrhunderte überlieferte Traditionen in den Blickpunkt, stellte die Deutsche UNESCO-Kommission fest. Sie prägen und beeinflussen Kulturen heute und morgen. Die UNESCO-Generalkonferenz hatte 2003 ein Übereinkommen zur Bewahrung des immateriellen Kulturerbes verabschiedet, das drei Jahre später in Kraft trat. Mit ihm werden die langjährigen UNESCO-Aktivitäten zur Inventarisierung, Sammlung und Revitalisierung kultureller Traditionen, Fertigkeiten und vom Aussterben bedrohter Sprachen künftig in völkerrechtlich verbindlichem Rahmen fortgesetzt.