Ausstellung „Ägyptischer Totenkult“ im Balatoner Museum
Das Programm des Museums für Schöne Künste Budapest unter dem Motto „Meisterwerke zu Gast“, das gerade sein zehnjähriges Bestehen feiert, bereichert auch das Angebot des Balatoner Museums in Keszthely. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe werden mit den Schätzen der öffentlichen Sammlung des Museums in neun Städten in ganz Ungarn Ausstellungen organisiert. Eine der drei Wanderausstellungen des Programms ist die den ägyptischen Totenkult vorstellende Sammlung, die von Ende April bis zum 2. Juli in dem Balatoner Museum besichtigt werden kann.
Das Interesse für die in unserem Land einmalige Sammlung des Museums für Schöne Künste ist riesig – verlautete auf der Ausstellungseröffnung im Balatoner Museum. Die große Zahl der Anwesenden zeigte das auch: Der Vorsitzende der Zalaer Komitatsversammlung Zoltán Kiss Bódog und der Keszthelyer Bürgermeister József Mohácsi sowie Museologen und Historiker waren anwesend, daneben warteten auch zahlreiche Laien interessiert auf den Beginn der Veranstaltung. Das Ausstellungsmaterial stellt fast alle Aspekte des sehr komplexen ägyptischen Totenreichs vor. Neben Bestattungsriten können sich die Besucher einen Eindruck über den Ablauf der Mumifizierung und die technische Entwicklung verschaffen und sich über die verschiedenen Grabinschriften informieren. Außer den der Aufbewahrung der einbalsamierten Körperteile dienenden Kanopen wird über die auf die Toten gelegte Amulette, Schmuckgegenstände und Geräte sowie die Grabbeigaben von Dienerfiguren informiert, die auch die Geschmacks- und Formenwelt des alten Ägypten wiederspiegeln, außerdem sind reich verzierte Särge im Museum zu besichtigen.
Osiris, dem Herrscher des Totenreichs, dem sich die Toten anzuschließen wünschten, behielten die Organisatoren einen besonderen Platz in der Ausstellung vor. Zahlreiche Funde zeigen die für den gefahrenvollen und langen Weg in das Totenreich nötigen Utensilien bzw. die Reliquien, die den für ein erfolgreiches Zurücklegen dieses Weges nötigen Kontakt zu Göttern und Dämonen herstellten. Doch die Ausstellung stellt nicht nur die Welt der Toten vor, sondern auch die der Lebenden mit ihren Aufgaben und den dazu gehörenden Gegenständen.