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Richterin in Ungarn bei Prozess angegriffen

In Budapest hat am Dienstag der Beklagte eines Zivilprozesses mit einem stählernen Stuhl die Richterin verletzt. Ein neben der Frau sitzender weiterer Richter konnte zwar den Schlag abwehren, so dass der Angreifer nicht den Kopf, sondern die Schulter traf, teilte der Präsident des Obersten Gerichts, Zoltán Lomnici, der Unabhängigen Nachrichtenagentur mit. Die Richterin musste mit einem Bruch der Schulter und eines Fingers ins Krankenhaus gebracht werden. Die Anwältin des Angreifers, die ebenfalls dazwischentreten wollte, wurde am Kopf verletzt. Das dritte Mitglied des Gerichts erlitt einen Schock, ebenso der Gerichtsreferent, der sich vor dem Angreifer unter dem Tisch versteckte.

Nach Lomnicis Angaben sollte das Gericht die Handlungsfähigkeit des Beklagten feststellen. Die verletzte Richterin gab zu Protokoll, der Angriff sei so rasch und unerwartet gekommen, dass sie nicht einmal die Alarmglocke habe auslösen können. Den rasenden Mann brachte zunächst ein Wachmann des Gerichts unter Kontrolle, bis ihn die Polizei festnahm.

Mann stirbt in Polizei-Gewahrsam

In Ungarn ist am Dienstag ein angetrunkener Mann im Polizeigewahrsam gestorben. Der Mann war in Mátészalka beim Versuch eines Einbruchs in eine Wohnung aufgegriffen und in den Gewahrsam gebracht worden, teilte das Polizeipräsidium des Komitats Szabolcs-Szatmár-Bereg mit. Sein Bewacher bemerkte nach einer Zeit über einen Monitor, dass der Inhaftierte in Reglosigkeit verharrte. Der herbeigerufene Notarzt konnte nur noch den Tod des Mannes feststellen. Nun sollen zwei Ermittlungsverfahren die Vorgänge klären: Die Polizei in Mátészalka geht dem Verdacht auf Hausfriedensbruch nach, während das Polizeipräsidium des Komitats unter Einbeziehung eines Rechtsmediziners die Todesursache des 43-jährigen Mannes prüft.

Frau auf Bahnhof erfroren

In Ungarn ist erneut ein Kältetoter zu beklagen, berichtet die Polizei in Gödöllő am Montag. Das Krankenhaus in Kistarcsa (bei Budapest) hatte bereits am Samstag die Polizei darüber informiert, dass eine Frau vom Bahnhof der Stadt Gödöllő eingeliefert wurde, die kurz darauf an den Folgen einer Unterkühlung starb. Ermittlungen ergaben, dass es sich um eine 51-Jährige aus Gödöllő handelte. Fremdeinwirkung konnte zunächst nicht festgestellt werden. Die Polizei leitete ein Verwaltungsverfahren zur Untersuchung des Falls ein. Im Laufe dieses Winters gab es schon etliche Todesfälle in Ungarn durch die anhaltende Kälte, vor allem unter Obdachlosen.

Glatteis bringt massenhaft Unfälle in Ungarn

Spiegelglatte Straßen haben am Sonntag in weiten Teilen Ungarns den Verkehr behindert. Zahlreiche Unfälle waren die Folge, so dass die schnelle medizinische Hilfe bis zum späten Nachmittag schon 550 Menschen versorgen musste. 50 mal wurden die Rettungsteams nach Auto-Unfällen zu Hilfe gerufen, berichtet die Unabhängige Nachrichtenagentur.

Allein im Komitat Veszprém brachten Krankenwagen 60 Menschen mit Arm- oder Beinbrüchen bis zum Nachmittag ins Krankenhaus, erfuhr die Nachrichtenagentur MTI vom Komitats-Rettungsdienst. Wegen des Regens, der auf schnee- und eisbedeckte Straßen fiel, waren die Rettungsteams pausenlos im Einsatz. Zeitweise kam der Busverkehr zum Erliegen.