Eine relative Mehrheit von 49 Prozent der Ungarn hat die Ankündigung des Rücktritts von Ministerpräsident Ferenc Gyurcsány begrüßt. Dagegen sind die Meinungen etwa je zur Hälfte im Hinblick auf die Forderung nach Neuwahlen gespalten, fand das Meinungsforschungsinstitut Median in einer repräsentativen Umfrage am Sonntag, dem Tag nach der Rede des Regierungschefs heraus. Gyurcsány hatte seinen Verzicht auf das Amt des Ministerpräsidenten vor allem mit der negativen Stimmung in derBevölkerung gegen seine Person begründet, die effektive Schritte gegen die derzeitige Wirtschaftskrise unmöglich mache.
Kurz vor der Rede Gyurcsánys auf dem Parteitag der Sozialisten, in dem er seinen Rücktritt angkündigte, hatte Median in einer Umfrage einen Negativrekord in der öffentlichen Stimmung festsgestellt. Jeder nur mögliche Parameter zeige die weitere Verschlechterung der Stimmung, stellte Median fest. Im Vergleich zu früheren Umfragen waren noch mehr der Meinung, dass sich die Dinge schlecht laufen. Noch nie zuvor in den anderethalb Jahrzehnten, seit dem Median die öffentliche Stimmung erforscht, habe die Enttäuschung ein so hohes Ausmaß erreicht. 91 Prozent der Befragten zeigten sich pessimistisch und nur 6 Prozent äußerten sich positiv.