Die Rail Cargo Hungaria AG (RCH) ist Mitglied des Rail-Cargo-Austria-Konzerns und gehört damit zum drittgrößten Unternehmen für Eisenbahngüterverkehr in Europa. Die Rail Cargo Hungaria hat wegen ihrer Lage auf dem Kontinent eine Brückenfunktion und zeichnet sich durch Fachkompetenz aus. Sie erweitert zur Erfüllung der wachsenden Herausforderungen ständig ihre Auslandvertretungen.
Doch nun könnte es bei der Aktiengesellschaft zu einem Abbau von 700 – 1000 Stellen kommen. Grund dafür seien Aussagen Christian Kerns vom Verband Österreicher Bahnen ÖBB und Medienberichten zufolge Bestrebungen des österreichischen Mutterunternehmens zur Vereinfachung des Betriebes des Güterverkehrsunternehmens und die ständige Veränderung der Rahmenbedingungen der ungarischen Regierung, die den Konzern zum Handeln zwingen.
Die RCH entstand, als im Jahre 2007 das Güterunternehmen MÁV Cargo in Ungarn gekauft wurde. Seitdem beschäftigen sich nur die Medien, sondern auch die Wirtschaftspolizei Budapest mit dem Verkauf. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts der Veruntreuung von 3,5 Millionen Euro ermitteln. Der Kauf der Güterbahn hatte bei den ÖBB ein kräftiges Loch in die Bahn-Bilanz gerissen. Der Kauf hatte bereits 2007 in Ungarn und Österreich für Aufsehen gesorgt, als bekannt wurde, dass die bis dahin völlig unbekannte ungarische Lobbying-Firma Geuronet KG eine Erfolgsprämie von 7,1 Millionen Euro für die Vermittlung des Deals kassiert hatte. Die Tageszeitung „Magyar Nemzet“ schreibt nun, dass bei der Abwicklung des Kaufs des Weiteren 3,52 Mio. Euro veruntreut worden seien. Polizeiermittlungen zufolge sei die MAV Cargo zu äußerst unvorteilhaften Konditionen an die RCA verkauft worden, die jetzt anscheinend das Minus auf ihre Weise auszugleichen versucht.