Insgesamt sieben gewonnene Ausschreibungen für EU-Förderprogramme mit einer Gesamtsumme von 3,5 Milliarden Forint tragen dazu bei, dass demnächst in den Wäldern Ungarns bedeutende Entwicklungen durchgeführt und voraussichtlich im September 2020 abgeschlossen werden – berichtet die Nachrichtenagentur MTI im März 2019.
Csaba Németh, fachlicher Leiter des Ungarischen Wanderverbandes MTSZ (Magyar Természetjáró Szövetség), betonte, dass mit den Geldern ganzjährig geöffnete Raststätten, Aussichtstürme, Wander- und Besucherzentren, Laufstrecken, Wanderwege, Lehrpfade, Waldturn- und Spielplätze entstehen oder renoviert werden. Auch die Infrastruktur soll verbessert werden: es werden neue Parkplätze, Fahrradstellplätze und Toiletten errichtet, um die Umwelt zu entlasten und den Besuch in der Natur bequemer, sowie besser erreichbar zu machen – www.mtsz.org.
Der 140 Jahre bestehende Wanderverband ist der exklusive Begünstigte der sieben EU-Förderungen und wird die Summen in enger Zusammenarbeit mit den 12 Waldkonsortien des Landes mit dem Fokus auf Umweltschutz, Tourismus und Forstwirtschaft verwenden. Auf der Strecke der so genannten Blauen Landestour (Országos Kéktúra), ein Wanderweg, der 1952 eröffnet wurde und über 1.128 km vom Írottkő über Budapest bis nach Hollóháza führt, werden an 217 Plätzen insgesamt 354 Projekte umgesetzt. Weitere Gebiete für die Förderung sind die Gebirge Pilis und Börzsöny, die Umgebung Sopron-Fertő, das Bakony Gebirge und die Balaton-Region, sowie die touristischen Areale in Galyatető, Lillafüred und im Zemplén-Gebirge. Die Arbeiten sollen bereits in den kommenden Wochen starten.
Das Gebiet des Pilis Parkwaldes (Pilisi Parkerdő Zrt.) heißt jährlich 25 Millionen Besucher willkommen, das ganze Land hat über 25.000 Kilometer gekennzeichnete Wanderwege, die überwiegend von Forstwirtschaften verwaltet werden – fügte Németh hinzu. László Kiss, Generaldirektor der Ipoly Erdő GmbH, erinnerte daran, dass seit 2010 über 5 Milliarden Forint an Fördergeldern in die Waldregionen des Komitats Pest flossen und jährlich mehr als 20.000 Übernachtungen registriert werden.
Am beliebtesten ist das Ausflugsareal Királyrét (Königswiese) im Börzsöny Gebirge. László Jung, Generaldirektor der Egererdő GmbH, wies darauf hin, dass bei der Planung Wert darauf gelegt wird, dass die Besucher eine Infrastruktur präsentiert bekommen, die Wanderungen und Ausflüge das ganze Jahr über ermöglicht. Da die Übernachtungsmöglichkeiten in dieser Region ausgelastet sind, fokussiert man auf die Entwicklungen gerade in diesem Bereich. Szabolcs Juhász, Vorsitzender der Ungarischen Tourismusagentur (MTÜ), betonte, dass die geplanten Entwicklungen jährlich mehrere 10 Millionen Gäste in die Natur locken könnten und daher eine enorm wichtige Einnahmequelle sind.