Auch das Sexleben ist in Ungarn nach einem Artikel der Zeitung „Népszabadság“ vom Wochenende chaotisch geworden. Zwar hätten viele Ungarn von der sexuellen Revolution die große Befreiung, Liberalisierung erhofft und als Ergebnis ein freudvolleres Lieben. „Dieser Wandel trat jedoch den Anzeichen nach nicht ein“, schreibt das Blatt unter Hinweis auf die Einschätzung von Sexualpsychologen, die von einem sexuellen Fiasko sprechen. Der Sex habe nur seine frühere Intimität verloren. Immer mehr suchten Rat bei einem Fachmann, die Ehebetten kühlten schnell aus.
„Unser Liebes- und Sexualleben wird in Quantität und Qualität gleichermaßen – um es fein zu formulieren – zur Wüste“, heißt es. „Nach repräsentativen und wissenschaftlich zu nennenden ungarischen Forschungen liebten sich die Ungarn vor gut einem Jahrzehnt monatlich acht Mal im Schnitt, heute tun sie das nur noch sechs Mal, wobei jeder sechste Mensch ohne Sex lebt.“
Nach einer Erhebung vom vorigen Jahr hatte ein Viertel der Frauen in den vorausgegangenen zwölf Monaten überhaupt keinen Sex. Und von denen, die doch welchen hatten, war kaum ein Drittel zufrieden mit der Leistung der Männer im Schlafzimmer.
Als eine Ursache erkennen Experten dem Blatt zufolge eine Sexualisierung und Pornographisierung der Gesellschaft. Vor allem die Medien vermittelten ein Bild von der Sexualität, das kaum etwas mit der Wirklichkeit zu tun habe.