Unweit vom Tatort des Doppelmordes vom vergangenen Montag im Roma-Getto von Tatárszentgyörgy (Komitat Pest) ist am Samstag offenbar wieder ein Brandanschlag verübt worden. Nach bislang unbestätigten Quellen soll ein Molotow-Cocktail auf das Einfamilien-Haus geflogen sein, das bei der jüngsten Bluttat bereits niederbrannte.
Offizielle Informationen standen am Abend noch nicht zur Verfügung, da die behördlichen Untersuchungen erst begonnen hatten, berichtet die Nachrichtenagentur MTI. In dem Getto waren ein 27-jähriger Familienvater und sein 4-jähriger Sohn mit einer Schrotflinte erschossen worden, als sie aus dem brennenden Haus flüchteten.
Der Vorsitzende des Forums der Zigeunerorganisationen Ungarns (MCF) im Komitat Pest, Gyula Raffael, erklärte, dass Unbekannte einen Molotow-Cocktail auf das Haus geworfen hätten. Anschließend seien sie in einem grauen Geländewagen geflüchtet. Den Angriff bemerkten Verwandte, die gerade von der Totenwache für die Mordopfer vom Montag kamen. Die Polizei riegelte die Zufahrtswege zum Dorf ab. Spezialisten der Nationalen Ermittlungsbehörde nahmen vor Ort ihre Arbeit auf.