Bei der Veszprémer Komitatspolizei werden die Akten elektronisch verwaltet
Ein neues Datenverwaltungs-Zentrum wurde bei der Polizeibehörde des Komitats Veszprém eingerichtet. Mit welchen Änderungen ist zu rechnen?
„Die Eröffnung der neuen Sachverwaltung bedeutet, dass die Polizeibehörde des Komitats Veszprém und die Polizei der Stadt Veszprém ihrer Registrierbücher wegwerfen können, die Verwaltung der polizeilichen Akten erfolgt ab jetzt und landesweit zuerst vollkommen elektronisch“, erklärte der Oberstleutnant Károly Hajzer, der Leiter der Systeminformatikabteilung der Landespolizeibehörde, bei der dieser Tage erfolgten Übergabe des Sachverwaltungs-Zentrums.
Von Imre Horváth, dem Leiter der Komitatspolizeibehörde Veszprém, erfuhr man, dass die Landespolizeibehörde den größeren Teil der zur Errichtung der neuen, 300 Quadratmeter großen Datenverwaltung nötigen 35 Millionen Forint zur Verfügung stellte. In dem Zentrum sind moderne Archive, Büros sowie Kunden- und Bearbeitungsräume untergebracht. Die Sachbearbeitung der Komitats- und der städtischen Polizei wurden zusammengelegt, dadurch gibt es keine parallelen Abläufe mehr, sämtliche bei der Arbeit der Polizei anfallenden Dokumente werden neben der traditionellen Ablage im Archiv ab jetzt in der elektronischen Datenbank gespeichert.
Der Leiter der Polizei sagte, dass das beträchtliche Veränderungen mit sich bringt, denn jetzt muss man nicht mehr tagelang auf ein aus dem Archiv angefordertes Dokument warten, die Dokumente einer bestimmten Angelegenheit können die dazu berechtigten Personen binnen Minuten einsehen. In dem neuen Zentrum können die in den zwei Polizeibehörden jährlich anfallenden 96.000 Dokumente schneller und effizienter bearbeitet werden. Laut Plan werden sich ab Januar 2007 dem System sämtliche städtischen Polizeistellen und Polizeiwachen des Komitats Veszprém anschießen, ab dann können die Polizisten von allen angeschlossenen Stellen aus über die elektronischen Akten verfügen.
Hajzer Károly sagte auf Nachfrage, dass es eine weitere Neuheit des Veszprémer Modells ist, dass ab jetzt die zuständige Staatsanwaltschaft auch auf elektronischem Weg zu den Akten der polizeilichen Sachen gelangen kann, was die Porto- und Kurierkosten wesentlich senkt. Darüber hinaus können die Staatsanwälte in Veszprém mit Hilfe des neuen Datenverwaltungszentrums über das Computersystem den Stand einer Ermittlung beaufsichtigen, da sie die neuen Dokumente in den polizeilichen Ermittlungen tagesaktuell verfolgen können. Károly Hajzer fügte hinzu, dass das Veszprémer Modell nach den Plänen noch in diesem Jahr in mehreren Komitatspolizeibehörden eingeführt wird, unter den langfristigen Zielen ist auch die Schaffung einer Nationalen Kriminalitätsstatistik vorgesehen, die neben den Staatsanwaltschaften auch die Gerichte in das Computersystem einbinden würden, so dass dann für jede Behörde sämtliche bei einem Strafverfahren anfallenden Dokumente von der polizeilichen Ermittlung bis zum rechtskräftigen Gerichtsurteil leicht zugänglich wären.