Unfall bei Flugschau in Öcseny

Deutscher stürzte mit Modellflugzeug ab und tötete zwei Menschen

Ein von einem Deutschen gelenktes Modellflugzeug ist Mitte Mai bei einer internationalen Schau in Südungarn in die Zuschauermenge gestürzt und hat dabei zwei Menschen getötet. Vier weitere Besucher der Veranstaltung erlitten bei dem Unfall auf dem Flugfeld von Öcseny bei Székszárd leichte Verletzungen.

Der 20 Kilogramm schwere Doppeldecker mit einer Spannweite von 2,5 Metern sei plötzlich unsteuerbar geworden und über dem Zuschauerbereich abgestürzt. Lenker des Unglücksmodells war ein Deutscher aus dem mittelfränkischen Heideck (Bayern), der als ausgesprochen erfahrener Modellflieger gilt. Bei den getöteten Zuschauern handelte es sich um ein Ehepaar aus Szekszard, das mit seinen erwachsenen Kindern die Flugschau besucht hatte. Die Veranstalter gehen davon aus, dass ein technischer Fehler zu dem Unfall führte. So könnte etwa eine Störung der Funkfrequenz, über die die Fernsteuerung lief, bewirkt haben, dass das Modellflugzeug nicht mehr zu steuern war. Nach dem Absturz brach in der Menge eine Panik aus, sagten Augenzeugen. Zunächst war nicht klar, mit welcher Geschwindigkeit das Modellflugzeug im Zuschauerbereich aufschlug. Nach Angaben der Veranstalter können Fluggeräte dieser Art ein Tempo von bis zu 170 Kilometern pro Stunde erreichen. Die Polizei nahm den deutschen Modellflieger vorläufig fest, ließ ihn aber einen Tag später wieder frei. Gegen ihn werde wegen des Verdachts auf öffentlicher Gefährdung mit Todesfolge ermittelt, fügte sie hinzu. In die Untersuchung der Unglücksursache wurden auch Sachverständige einbezogen.