Prostitution ist in Ungarn durch Gewerbescheine legalisiert, der Staat erhofft sich dadurch mehr Steuereinnahmen.
Dennoch hat die Siófoker Polizei wieder einmal zwei Freudenmädchen aufgegriffen und verhört, weil sie an nicht genehmigter Stelle, nämlich an der Hauptstraße 7, ihre Dienste anboten. Róbert Lengyel, Polizeichef von Siófok, vergleicht das Vorgehen gegen Prostituierte mit einem Kampf gegen Windmühlen. Trotzdem sei es bereits mehrmals gelungen, die Bordsteinschwalben vor Gericht zu bringen, da ärztliche Zeugnisse fehlten, die an den Gewerbeschein gekoppelt sind.
Das "älteste Gewerbe" sieht sich in Ungarn einer völlig absurden Gesetzeslage gegenüber. Geschätzte 9000 Vollzeitbeschäftigte und bis zu 20.000 Saisonarbeiterinnen dürfen nur in einer Entfernung von 50 Metern zu Hauptstraßen, 100 Metern zu Bundesstraßen (ország út) und 300 Metern zu öffentlichen Institutionen auf den Strich gehen, d.h. daß Prostitution nach dem Gesetz an sich legal ist, jedoch nur in bestimmten Zonen ausgeübt werden darf. Das Marktpotential der Freischaffenden wird laut Ágnes Bakonyi von der Finanzbehörde APEH mit 800 Millionen Euro jährlich beziffert.
(Quellen: sonline.hu, MTI)