Gute Vorsätze für das neue Jahr – ein paar ganz andere Gedanken dazu

Haben Sie sich für das neue Jahr auch etwas vorgenommen und dabei auch an den Rückgang der biologischen Vielfalt und an das Klima gedacht? Alle Lebewesen sind auf ein angenehmes Klima angewiesen, damit wir unsere Lebensqualität erhalten, damit wir uns wohlfühlen und damit wir unser Lebensglück genießen können.

Hecken und Bäume

Es gibt auch noch andere Lebewesen, die schon lange still unter den Attacken des Klimawandels leiden und sich mehr und mehr zurückziehen, z.B. heimische Wildtiere, die in unseren Gärten leben, die nicht nur Hunger und Durst, sondern auch Wohnungsnot haben. Nicht einmal die Zeit der Wochenstube ist vor Störungen gefeit – überall sind Menschen mit motorisierten Gartengeräten, überall fahren Autos, überall wird gebaut oder gearbeitet. Jeder einzelne kann etwas tun, diese Not zu lindern. An dieser Stelle finden Sie jeden Kalendermonat im Impuls Kalendarium für Gartenbesitzer Ideen, die Sie selbst im Garten leicht umsetzen oder nachbauen können. Wir beginnen mit einfachen Vorschlägen – im Laufe der Zeit erhöht sich der Schwierigkeitsgrad. Vielleicht sind Sie schon neugierig? Freuen Sie sich auf den nächsten Monat – wenn Sie Fragen haben, stellen Sie diese gern über die Redaktion der Balaton Zeitung.

Impuls Kalendarium für Gartenbesitzer

Kraftwerk BAUM – pflanzen Sie einen oder gleich mehrere Bäume – Bäume sind genial!

Bäume übernehmen viele Aufgaben für uns Menschen, sie sind die einzigen unschlagbar günstigen CO2-Speicher! Bäume regulieren den Niederschlag und sind Teil des Wasserkreislaufs. Bäume kühlen die Erde, indem sie zur Wolkenbildung beitragen. Bäume reinigen die Luft und sie binden Staub.

Vor kurzem haben Wissenschaftler der Mathematik aus Zürich (Schweiz) ausgerechnet, dass wir das Klima auf unserer Erde verbessern können, wenn wir weltweit 1.000 Milliarden Bäume pflanzen. Machen Sie mit? Pflanzen Sie doch mal einen Vogelbeerbaum (Sorbus aucuparia) oder eine Vogelkirsche (Prunus avium) – diese Baumsorten sind der Hit unter den Bäumen! Auch eine Kornelkirsche (Cornus mas) ist eine gute Wahl, sie ist ein Frühblüher und bietet Bienen schon Nahrung, bevor die große Blütezeit beginnt. Wenn Sie nur wenig Platz haben, ist Spalierobst eine gute Alternative. In einer guten Baumschule erhalten Sie Spalierobstbäume (Birnen, Äpfel) schon vorgezogen mit Bambusspalier. Achten Sie beim Kauf immer auf heimische Pflanzen, am besten lassen Sie sich in einer Baumschule oder Gärtnerei beraten. Wenn Sie keinen eigenen Garten haben, spenden Sie doch einfach mal einen Obstbaum für eine öffentliche Fläche, übernehmen Sie vielleicht die Patenschaft für diesen Baum. Achten Sie beim Obstbaumkauf darauf, dass sie bei Apfel- und Birnbäumen immer ein geeignetes Gegenstück brauchen, weil sie sich gegenseitig befruchten. Bei wenig Platzangebot ist ein sogenannter „Familienbaum“ die Lösung – hier sind gleich 2 oder 4 Sorten auf einem Baum. Wenn Sie jedes Jahr einen Baum pflanzen, haben Sie bald eine Obstwiese angelegt. Wussten Sie, dass Obstwiesen wertvollsten Lebensraum für viele heimische Wildtierarten bieten?

Frisch gepflanzte Bäume

Checkliste für die Baumpflanzung

Die beste Zeit, Bäume zu pflanzen, ist im Spätherbst und in den Wintermonaten an frostfreien Tagen, die Frühjahrsmonate bis März/April.

  • Pflanzstelle aussuchen, den Baum mit dem Topf/Ballen hinstellen, ausgesuchte Stelle markieren
  • Den Baum mit dem Topf/Ballen in einen Eimer mit Wasser stellen
  • Mit dem Spaten ein Loch ausgraben, dass etwas größer ist, als der Topf/Ballen
  • Baum mit Topf/Ballen zur Probe in das Pflanzloch stellen – passt? Topf entfernen erneut ins Pflanzloch stellen
  • Rest Wasser dazu, Ballenknoten lösen
  • Erde auffüllen, festtreten – nun noch einen Rand mit Erde anhäufeln (damit das Gießwasser nicht wegfließen kann)
  • Einen, bei Bäumen über 2 m drei Stützpfähle einschlagen
  • Stützpfahl und Baumstamm im oberen Drittel mit Baumstrick verbinden (eine 8 binden und festknoten)
  • Je nach Wetter eine Woche bis 10 Tage lang den Baum täglich mit einem Eimer Wasser versorgen

Wohin mit dem Schnittgut nach dem Bäumeschneiden?

Wenn Sie schon länger Bäume im Garten haben und jedes Jahr Schnittgut (Äste, Zweige, Reisig) anfällt, könnten Sie damit eine Benjes-Hecke locker aufschichten. Damit nichts auseinanderfällt und alles ordentlich aussieht, einfach für ein Rechteck 1 x 3 m sechs Begrenzungspfähle einschlagen und da hinein das Schnittgut legen. Wenn die überstehenden Enden stören, einfach alles auf eine Länge abschneiden. Jedes Jahr wird diese Schichthecke zusammensacken, so dass Sie auch im Folgejahr neues Schnittgut obendrauf legen können.

Totholz- bzw. Benjeshecke

Benjes- bzw. Totholzhecke

Für Eidechsen ist dies ein sicherer Platz und gleichzeitig ein Sonnenplatz. Wenn die Benjes-Hecke breiter als 1 m ist, wird sich sicher auch mal ein Zaunkönig sehen lassen.

Kennen Sie das Programm „Vogelfreundlicher Garten“ (MME)?

Das Programm ist eine Sammlung von Methoden des Vogelschutzes, die an unterschiedliche Wohn- und Arbeitsumgebungen angepasst sind. Der vogelfreundliche Garten können Familienhausgärten, Hinterhofgärten, Parks und Arboretums; auch Gewerbebetriebe, vogelfreundliche Kindergärten und vogelfreundliche Schulen als Bildungseinrichtungen zählen dazu. In Zánka hat sich z.B. eine kleine Tierarztpraxis an diesem Programm beteiligt, indem sie auf ihrem Grundstück Bäume gepflanzt, Nisthilfen aufgehängt und ein Insektenhotel aufgestellt hat, die Tierärzte haben keine Mühe gescheut, auch noch eine Storchennisthilfe auf dem Schornstein zu montieren.

Ein beweis, dass auch eine winzige Liegenschaft in ein Stück Lebensraum verwandelt werden kann.

Insektenhotel

Die Bozzay Pál Általános Schule in Zánka hat ihren tristen Schulhof in einen vogelfreundlichen Garten umgewandelt, am Eingang erfahren Besucher beim Lesen des Hinweisschildes Einzelheiten:

Bozzay Pál Általános Schule in Zánka

Wenn Sie privat einen vogelfreundlichen Garten haben oder anlegen möchten, können Sie sich beim MME registrieren lassen; ein Schild aus Emaille weist auf das Programm hin und wirbt somit um Nachahmer und damit für immer mehr Vogelschutz. Das Emailleschild „Vogelfreundlicher Garten“ ist auch ein kreatives Geschenk für andere vogelfreundliche Garteninhaber (HUF 6.500,–).

Dem Zusammenschluss von Ornithologen und Artenschutzexperten geht bei diesem Programm auch darum, neben der fachlichen Unterstützung auch soziale Unterstützung zu haben. Heute kann MME sagen, dass es fast 10.000 Mitglieder zählt und mehr als die Hälfte der registrierten vogelfreundlichen Gärten im ganzen Land hat. Je höher diese Zahlen sind, desto effektiver können die Interessen der Menschen und für den Naturschutz gegen ökonomisch orientierte Entscheidungen durchgesetzt werden.

Schauen Sie doch mal unter www.MME.hu.

Steine, Steine, Steine – wohin damit?

Ist Ihr Garten auch so steinreich? Es gibt so viele schöne Arten und Formen von Stein, wir könnten ganz viel damit anstellen. Ein einfacher Steinhaufen an einem voll besonnten Platz bietet Eidechsen, Fröschen & Co. Unterschlupf und Sonnenterrasse zugleich. Günstig sind rote oder helle Sandsteinquader, weil sie die Wärme der Sonne speichern und in den Abendstunden noch abgeben. Wenn Sie nur Blaubasalt- oder Betonsteine haben, können Sie diese natürlich auch verbauen. Wenn Sie nicht genügend Steine im Garten haben, können Sie unter ihren Steinhaufen auch Bauschutt „verstecken“ und vorhandene schöne Steine nur zum Zudecken verwenden, alternativ können Sie fehlende Steine kaufen oder diese auf einer Bauschuttdeponie evtl. beschaffen.

Natürlich wird im Laufe der Zeit auch ein Steinhaufen zuwachsen, 2-3 x im Jahr rings um den Steinhaufen alles, was hoch und zwischendurch empor wächst einkürzen oder ganz entfernen. Wenn z.B. eine Brombeere sich durch die Steine schlängelt, möglichst mit Wurzel herausziehen.

Noch effektiver ist eine Trockensteinmauer – sie ist nicht leicht zu bauen. Eine Bauanleitung finden Sie an dieser Stelle zu einem späteren Zeitpunkt.

Text und Fotos: Heike Philipps