Ratgeber Garten – Juli 2009 – Gartenarbeiten im Juli

Unkrautbekämpfung, Wildtriebe, Arbeiten im Blumengarten, Der Gemüsegarten im Juli, Stecklingsvermehrung, Bewurzelung, Ursachen für schlechte Bewurzelung, Stecklingsvermehrung von Sträuchern, Rosenrost und Mehltau, Gärtnern nach dem Mond im Juli

Unkrautbekämpfung

Hacken lockert und durchlüftet den Boden. Außerdem verbessert es die Wasseraufnahme und verringert die Verdunstung von Wasser. Gehackte Beete halten die Bodenfeuchtigkeit besser, da die feinen Kapillaren über die das Wasser verdunstet zerstört werden. Arbeiten Sie beim Hacken im Rückwärtsgang, um gelockerte Flächen nicht gleich wieder zu betreten. Sammeln Sie Unkraut ab. Wurzelunkräuter wie Giersch sollten Sie mit einem Unkrautstecher separat und möglichst restlos entfernen. Ansonsten würde beim Hacken die Verbreitung über Wurzelstücke nur noch gefördert. Besonders rückenschonend arbeiten Sie mit einer Pendelziehhacke.

Wildtriebe

Gartenrosen sind in der Regel auf einer Wildunterlage veredelt. Aus dieser Unterlage treiben bisweilen Wildlingstriebe aus, die unbedingt entfernt werden müssen. Sie erkennen diese Wildtriebe am helleren Grün und den kleineren Blättern. Manchmal haben diese 7 bis 9 Fiederblättchen, während die Blätter der Kulturrosen nur fünfteilig sind. Schneiden Sie die Wildtriebe soweit wie möglich unten weg, zur Not die Erde noch etwas aufgraben. Auch Obstgehölze treiben Wildtriebe, die ebenfalls entfernt werden müssen.

Arbeiten im Blumengarten

Greifen Sie korrigierend ein und pflanzen Sie bei Bedarf Sommerblumen und Stauden in Lücken oder anstelle von Pflanzen, die nicht angewachsen sind. Wenn Sie einjährige Sommerblumen direkt auf das Beet gesät haben, müssen diese bei Bedarf ausgedünnt werden, je nach Größe auf mindestens 15 bis 20 cm. Nutzen Sie jeden Gartenspaziergang, um Verblühtes zu entfernen. Hohe Beetstauden benötigen nun eine Stütze, sonst knicken sie bei zu starkem Wind ab oder fallen auseinander. Praktisch sind Stützstäbe mit höhenverschiebbarer Ringhalterung oder Stützringe.

Der Gemüsegarten im Juli

Hand in Hand mit der Ernte können sie frei werdende Flächen im Beet auch Anfang Juli neu bepflanzen (Fruchtwechsel beachten!). Sellerie, Kopfkohl, Rosenkohl, Brokkoli, Blumenkohl, Kohlrabi, Grünkohl und Lauch können ohne weiteres noch ausgepflanzt werden. Auch säen lohnt noch: Aussaaten von Pflücksalat, Dill, Radieschen, Rettich, Möhren und Buschbohnen sowie Knollenfenchel der Sorten ‘Zefa-Fino’ und ‘Sperlings-Cantino’ verlängern die Erntesaison.

Salate für Herbst und Winter sind Feldsalat, Winterendivie, Zuckerhut-Salat und Radicchio. Letztere ab November knapp über dem Boden zurückschneiden, damit sich Winterrosetten bilden, die dann wieder ab März geerntet werden können.

Stecklingsvermehrung

Die Natur hat viele Strategien entwickelt, damit sich Pflanzen auch nach einer Beschädigung aus Teilen der Mutterpflanze regenerieren können. Diese Tatsache nutzen wir zur Stecklingsvermehrung aus. Mit dieser Methode lassen sich Pflanzen kinderleicht in großer Zahl vermehren – und (fast) ganz umsonst. Jetzt ist die richtige Zeit! Stecklinge können Sie von Blättern (Blattstecklinge), Wurzeln (Wurzelstecklinge), Trieben (Triebstecklinge) oder Triebspitzen (Kopfstecklinge) der Mutterpflanze abnehmen. Verwenden Sie aber kein Pflanzenmaterial, das beschädigt ist oder Spuren von Krankheiten aufweist. Auch Triebe mit Blütenknospen oder Blüten eignen sich nicht. Kopfstecklinge schneiden Sie in einer Länge von 5-10 cm vom Ende des Triebes ab. Hierfür verwenden Sie ein sauberes, scharfes Messer oder eine Gartenschere. Geschnitten wird einen Zentimeter unterhalb eines Blattknotens. Dabei sollten mindestens zwei Knospen und zwei bis vier Blätter am Steckling verbleiben. Mit Triebstecklingen verfahren Sie genauso; Blattstecklinge müssen einen ausreichend langen Blattstiel haben.

Bewurzelung

Schneiden Sie Stecklinge nur, wenn Sie diese sofort wieder einsetzen können. Werden sie zu lange an der Luft gelagert, trocknen die Schnittstellen aus. Füllen Sie also zunächst einen Topf oder eine Saatschale mit Aussaat- oder Stecklingserde, drücken Sie das Substrat leicht an und streichen es glatt. Nun stecken Sie die Stecklinge in das Substrat. Beim Setzen darauf achten, dass die untersten Blätter keinen Bodenkontakt haben. Die Erde wird nun mit einem feinen Wasserstrahl angegossen und der Topf oder die Schale mit einer Folie geschützt. Diese darf jedoch die Pflanzen nicht berühren und wird deshalb mit Stäbchen oder Bögen gestützt.

Das optimale Klima für die weitere Entwicklung der jungen Pflanzen bietet ein warmer und heller Ort. Kontrollieren Sie regelmäßig auf Pilzbefall und Schimmel, denn Pilze fühlen sich bei hoher Luftfeuchtigkeit und Wärme ebenfalls sehr wohl. Kranke Stecklinge sind sofort zu entfernen. Die Bildung neuer Wurzeln verläuft je nach Pflanzenart und Ausgangsbedingungen mehr oder weniger schnell. Manche Pflanzen wie Fuchsien oder Fleißige Lieschen bewurzeln sich ganz ohne Substrat in einem Glas Wasser. Sie müssen dann nur noch eingepflanzt werden.

Andere tun sich jedoch deutlich schwerer. Zur Beschleunigung der Bewurzelung kann man am Fuß des Stecklings einen flachen Schnitt von einem Zentimeter Länge anbringen. An dieser Stelle wird die Bewurzelung angeregt.

Im Fachhandel werden Mittel angeboten, die eine Bewurzelung der Pflanze fördern. Es handelt sich dabei um Pflanzenhormone, die das Wachstum von Wurzelzellen anregen. Dabei kommt es auf die richtige Dosierung dieser Mittel an: ein Zuviel lässt das Gewebe am Fuß des Stecklings „verbrennen“. Verwenden Sie nur ein Minimum und klopfen Sie den Überschuss ab.

Ursachen für schlechte Bewurzelung

  • Es wurde zu viel oder zu wenig Bewurzelungspulver verwendet.
  • Sie haben einen Blüten- statt eines Wachstumstriebs verwendet. Die Bewurzelung verzögert sich, weil das Verhältnis der Pflanzenhormone nicht mehr stimmt. Der Steckling stirbt ab.
  • Zu viel Wasser lässt den Steckling faulen.
  • Zu sparsames Gießen lässt den Steckling austrocknen.
  • Bei zu hohen Temperaturen bilden die Pflanzen Kallusgewebe statt Wurzeln. Die ideale Temperatur liegt zwischen 15 °C und höchstens 25 °C.
  • Bei zu geringer Luftfeuchtigkeit verbraucht der Steckling seine Reserven, bevor er Wurzeln gebildet hat und stirbt ab.

Stecklingsvermehrung von Sträuchern

Schneiden Sie halbausgereifte Stecklinge. Das heißt, sie nehmen etwa 10 cm lange Stecklinge von diesjährigen Trieben, die gerade an der Basis zu verholzen beginnen. Entfernen Sie im unteren Bereich die Blätter. Verfahren Sie dann wie mit Kopf und Blattstecklingen. Mit dieser Methode können Sie Ihren Pflanzenbestand rasch vergrößern.

Rosenrost und Mehltau

Pilzerkrankungen haben nun Hochsaison. Kontrollieren Sie regelmäßig alle Pflanzen und entfernen Sie umgehend alle befallenen oder abgefallenen Blätter. Vorsicht: Niemals infizierte Blätter auf den Kompost werfen, die beste und sicherste Methode ist es, diese zu verbrennen oder über den Abfall zu entsorgen. Zur Vorbeugung gegen Pilzkrankheiten kann mit Schachtelhalmtee gespritzt werden. Schachtelhalm immer bei schönem Wetter, Vormittags spritzen.

Rosenrost erkennen Sie an den schwarzen Pusteln auf der Blattunterseite. Oft ist Kalimangel verantwortlich, mit entsprechenden Düngemitteln lässt sich der Befall eindämmen. Ein gutes Mittel gegen Kalimangel ist eine Pflanzenjauche aus Löwenzahn und Beinwellblättern. In besonders hartnäckigen Fällen können die Pflanzen mit Schwefelpräparaten behandelt werden.

Mehltau befällt besonders gerne durch Wassermangel geschwächte Pflanzen. Gießen Sie kräftig, aber nur an der Basis der Pflanze. Schneiden Sie befallene Triebe sofort ab, im Frühstadium können Sie Mehltau rasch eindämmen. Auch hier gilt: gegossen wird nur im Wurzelbereich. Nasse Blätter fördern den Mehltau.

Gärtnern nach dem Mond im Juli

Fruchttage: 6, 7, 16, 17, 26, 27, 28. An Fruchttagen im zunehmenden Mond ist das Säen, Pflanzen und Ernten von fruchttragenden Pflanzen besonders begünstigt. Bei abnehmendem Mond Schnittarbeiten. Wurzeltage: 1, 8, 9, 10, 18, 19, 29, 30, 31. Die Wurzeltage sind besonders günstig zur Aussaat, Pflanzung und Pflege von Wurzel- und Knollengemüse. Blütentage: 2, 3, 11, 12, 20, 21, 22. Blütentage wirken sich positiv auf Pflegearbeiten und Aussaat von Blumen und Blütenpflanzen, sowie Heil- und Küchenkräutern bei denen die Blüten Verwendung finden aus.Blatttage: 4, 5, 13, 14, 15, 23, 24, 25. An Blatttagen sollten Salate, Blattgemüse und Kräuter bei denen das Blattwerk Verwendung findet gesät und gepflanzt werden.

Stammtisch in Kehida

Jeden Freitag ab 18 Uhr findet in Kehida, gegenüber des Thermalbades, im gemütlichen Restaurant „Mediterran Ételbàr“ der Stammtisch für Hobbygärtner und Naturfreunde statt. Walter Schneider wird im Juli 2009 ab 19.00 Uhr anwesend sein und gerne mit Tipps und Ratschlägen zur Verfügung stehen. Der Stammtisch ist unverbindlich und die Küche vorzüglich.

Aktuelles aus dem Tomatenparadies

Öffnungszeiten im Hofladen: Montag – Dienstag – Donnerstag – Freitag von 9 – 18 Uhr, Mittwoch, Samstag und Sonntag nur nach telefonischer Absprache: 06 (30) 914-2456.

Natürlich steht Ihnen Öko-Gärtner Walter Schneider für alle Fragen zu Permakultur, Bio Anbau, Tomaten und Paprika persönlich, telefonisch oder per E-Mail zur Verfügung.

Informationen

Walter Schneider
Paradicsom – Kert Almásháza
8935 Almásháza, Béke ut. 23
Tel. 0036 (30) 9142456
tomatenparadies@vollbio.de
www.tomatenparadies.gmxhome.de