Der vormalige Winzer des Jahres 2005 aus Eger, Béla Vincze, erlangt mit gepanschtem Wein immer mehr Berühmtheit in Ungarn. Nachdem das Nachrichtenmagazin für Wirtschaft und Politik HVG Ende November über gefälschten Wein in den Kellerbeständen des namhaften Weinherstellers berichtet hatte, deckt das Blatt nun wesentlich umfangreichere Manipulationen auf. Die „Anreicherung“ des Erlauer Stierblutes mit Glycerin wurde nicht nur im Fass nachgewiesen – Vincze behauptete inzwischen, der Wein habe sich gar nicht bei ihm, sondern einem Freund befunden –, sondern staatliche Kontrolleure fanden ihn inzwischen auch in Flaschen abgefüllt. Auch Cabernet Franc (2005), Blaustängler und Blauburger (2006) waren mit mehr Glycerin versehen, als die Natur vorgibt.
„Die Arbeit mit Glycerin bei dem namhaften Winzer kann also den Anzeichen nach schon eine längere Zeit andauern“, schätzt das Nachrichtenmagazin ein. Dabei habe, so vermuteten Leute aus dem Fach, auch die Verschuldung der Vincze Kellerei GmbH eine Rolle gespielt. Glycerin gibt bei schwachem Wein das Gefühl, als ob dieser mehr Körper hätte, ist nicht gesundheitsschädlich, kann aber in größerer Dosis zu Durchfall und Kopfschmerzen führen.