Ungarns Winzer des Jahres 2005, Béla Vincze aus Eger, ist beim Panschen von Rotwein ertappt worden. Darüber berichtet das Magazin für Wirtschaft und Politik in einem vorab im Internet veröffentlichten Bericht seiner Donnerstag-Ausgabe. Bei dem mit Glyzerin „angereicherten“ Wein handelt es sich um einen Egri Bikavér (Erlauer Stierblut). Wie sich herausstellte, ist auch das Herkunftszeugnis des Weins gefälscht, heißt es in dem Bericht.
Der Schwindel war aufgeflogen, weil die Direktion für Weinqualifizierung des Amtes für Landwirtschaftliche Fachanleitung den Mangel bei der Untersuchung einer Probe des Jahrgangs 2007 aus dem Keller Vinczes feststellte. Sie ließ daraufhin die Kellerei der Vincze Weinproduktions GmbH am Dienstag für 30 Tage schließen und genehmigte nur die Übernahme der Traubenernte.
In dem für den Export bestimmten Wein war bei der Labor-Analyse 21,6 Gramm Glyzerin pro Liter gefunden worden. Der Stoff kommt in geringer Menge auch im Wein vor, beim Egri Bikavér sind es 7-9 Gramm pro Liter. Nach Expertenmeinung verursacht der Stoff keine bleibenden Gesundheitsschäden, in größerer Konzentration kann er jedoch Kopfschmerzen und Durchfall auslösen.
Gegen Vincze und den zuständige Leiter des Weinwirtschaftsrates wurde Anzeige wegen Urkundenfälschung erstattet. Nunmehr werden auch in Geschäften Proben von Weinen Vinczes und anderen Erzeugern aus Eger genommen.