Die mögliche Privatisierung staatlicher Hotels am Balaton hat in Siófok Besorgnisse ausgelöst. Bürgermeister Árpád Balázs wendet sich deshalb an den Finanzminister, berichtet das Internetportal sonline.hu. Die Regierung will dem Bericht zufolge den Betrieb von 14 Erholungs-Immobilien in Privathände geben. 21 Hotels am Balaton werden von der Zentralen Dienstleistungs-Direktion dem Ungarischen Nationalen Vermögensverwalter (MNV) übereignet. Wenngleich MNV noch nicht von Privatisierung spreche, sei im Falle der in seinen Besitz gelangenden Hotels ein späterer Verkauf nicht auszuschließen.
Zu den betreffenden Hotels gehören auch Széplak und weitere staatliche Erholungsheime der Stadt. Die Nachricht von der eventuellen Privatisierung oder Verpachtung habe den Bürgermeister erschüttert, der in einem Brief vom Finanzminister und von MNV jetzt um mehr Information ersuchte. Bislang habe Siófok nur aus der Presse von einer Liste erfahren, die die zur Verpachtung vorgesehenen oder dem nationalen Vermögensverwalter übergebenen Immobilien enthält. Deshalb möchte die Stadt auch eine offizielle Information darüber erhalten, welche Siófoker Erholungs-Immobilien genau von den Plänen der Regierung betroffen sind. Befürchtet werde vor allem, dass der „Féten-Tourismus“ in der sommerlichen Stadt verstärkt werde.
„Das Hotel Széplak soll weder verkauft noch verpachtet werden“, sagte der Bürgermeister. Hintergrund für den Protest sei, dass das Grundstück des Hotels bis an das Ufer des Balaton reicht und so der Hotelstrand die Uferpromenade trennt. Als Vorsitzender des Balaton Verbandes hatte der Siófoker Bürgermeister schon früher gefordert, die Ufergrundstücke unentgeltlich den Kommunen am Balaton zu übergeben. Dann könnten sie der Rechtsvorschrift im Balatongesetz genüge tun, das eine 30 Meter breite öffentliche Uferpromenade fordert. Zwar wäre die Enteignung eine Aufgabe der Selbstverwaltungen, der Staat stelle jedoch dafür kein Geld zur Verfügung. So habe keine Kommune die Mittel, um Grundstücke wie das vom Hotel Széplak zu erwerben.