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Werder stabilisiert sich – Personalsorgen nehmen zu

Schön anzusehen ist es nicht immer, was Werder Bremen in dieser Saison spielt. Doch nach einer Katastrophen-Spielzeit ist das auch nicht zu erwarten. Mit kleinen Schritten arbeiten sich die Norddeutschen aus dem Tal. Doch Personalsorgen trüben die Freude.

Mehr Realitätssinn, mehr Stabilität – mit einfachen Tugenden will Werder Bremen in den turbulenten Corona-Zeiten eine möglichst ruhige Saison verleben. Nach dem Fast-Abstieg in der vergangenen Spielzeit zählt für die Grün-Weißen dieses Mal nur der Klassenerhalt.

Und mit acht Punkten nach fünf Spieltagen sind die Norddeutschen auf einem guten Weg. «Mir ist wichtig, dass wir uns bei einer stabilen Punktelage spielerisch entwickeln», sagte Trainer Florian Kohfeldt nach dem 1:1 (1:1) gegen die TSG 1899 Hoffenheim. «Ich sehe einen kleinen, stabilen Entwicklungsschritt. Der Abstand zu den drei Clubs da unten am Tabellenende bleibt stabil.»

Die Tatsache, dass Kohfeldt bereits zu diesem frühen Stadium der Saison den Blick nach unten richtet, zeigt, dass sie an der Weser ihre Lehren aus der Spielzeit 2019/20 gezogen haben, in der erst in der Relegation gegen den 1. FC Heidenheim der Gang in die 2. Liga vermieden wurde. Lange hatte Werder vor einem Jahr die Zeichen der Zeit ignoriert und immer noch von der Europa League geträumt, obwohl der Abstiegskampf längst begonnen hatte.

In dieser Saison haben die Bremer den Fight um den Verbleib in der Bundesliga von Beginn an angenommen, weshalb Kohfeldt nach einer turbulenten Woche auch ein zufriedener Trainer war. «Das war auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung», sagte der Werder-Coach. Erstmals in diesem Kalenderjahr blieben die Norddeutschen damit in der Fußball-Bundesliga viermal nacheinander ungeschlagen. Die Bremer sind dabei, sich wieder zu stabilisieren. «Es schwenkt langsam wieder in die Richtung, dass wir mehr Lust haben zu gewinnen, als Angst haben zu verlieren», sagte Kohfeldt.

Dabei sah es zwischenzeitlich in der vergangenen Woche sogar danach aus, als würde die Partie gegen den Europa-League-Teilnehmer Hoffenheim ausfallen. Weil es bei Werder-Neuzugang Felix Agu einen positiven Corona-Test gab, begaben sich die komplette Mannschaft und der Stab um Chefcoach Kohfeldt in häusliche Quarantäne. Erst als am Freitag die Ergebnisse aller übrigen Tests vorlagen, konnte wieder an die Partie gegen Hoffenheim gedacht werden.

Unter diesen Umständen war das Remis durch Treffer von Maximilian Eggestein (5. Minute) und Dennis Geiger (22.) absolut in Ordnung. «Mit Frankfurt und Köln haben wir jetzt zwei Spiele vor uns, bevor es wieder in die Länderspielpause geht, in denen wir punkten wollen und dann sehen wir mal, wo wir stehen», sagte Mittelfeldspieler Leonardo Bittencourt.

Rundum glücklich verließ Kohfeldt das Weserstadion aber doch nicht. Schließlich beklagen die Grün-Weißen nach der mittelmäßigen, aber hart umkämpften Partie in Niclas Füllkrug und Yuya Osako zwei verletzte Spieler. Füllkrug, mit vier Treffern bislang bester Stürmer der Bremer, musste bereits in der ersten Halbzeit mit Wadenproblemen raus. Eine MRT-Untersuchung am Montag ergab, dass er sich eine Muskelverletzung zugezogen hat. «Er wird erst nach der Länderspielpause, vielleicht sogar erst Ende November wieder ein Kandidat für den Kader sein», sagte Kohfeldt.

Bei Osako, der kurz vor Schluss mit einer Knieverletzung vom Platz gehumpelt war, sieht es – anders als zunächst befürchtet – etwas besser aus. «Die Untersuchungen haben einen strukturellen Schaden am Knie ausgeschlossen, es ist aber eine schmerzhafte Prellung», sagte Kohfeldt. Er halte es nicht für ausgeschlossen, dass der Japaner bereits in dieser Woche wieder trainieren könne. Für Werder wäre das gut, denn der Kader der Bremer ist eh schon dünn besetzt. Weitere Ausfälle könnten die gerade erst wieder gewonnene Stabilität akut gefährden.

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