Roma-Morde in Ungarn aufgeklärt

Nach einer Serie von Morden an Roma in Ungarn sind die Ermittlungen jetzt abgeschlossen, teilte Landespolizeichef József Bencze am Mittwoch (30.6.) in der Nachrichtensendung des Fernsehens mit. Das Nationale Ermittlungsbüro schlug wegen mehrfachen Mordes, Raub, Schusswaffenmissbrauchs und Sachbeschädigung, die bandenmäßig verübt wurden, gegen alle vier in Haft befindliche Tatverdächtige Anklageerhebung vor. Drei der vier seien Täter, einer Helfer. Nach Ansicht der Polizisten beweisen die DNS-Untersuchungen, Berichte der Waffenexperten und die einander belastenden Aussagen zweifelsfrei die Beteiligung der drei Täter an den Morden.

Die Ermittlungen bezogen sich auf insgesamt neun schwere Straftaten: 2008 wurden am 21. Juli in Galgagyörk, am 8. August in Piricse, am 5. September in Nyíradony, am 29. September in Tarnabod, am 3. November in Nagycsécs und am 15. Dezember in Alsózsolca sowie 2009 am 23. Februar in Tatárszentgyörgy, am 22. April in Tiszalök und am 3. August in Kisléta Roma überfallen. Dabei starben in Nagycsécs und Tatárszentgyörgy jeweils zwei, in Kisléta und Tiszalök je ein Mensch.

Die Polizei verdächtigt vier Männer aus dem Komitat Hajdú-Bihar im Alter zwischen 28 und 42 Jahren, die Serie von Angriffen auf Roma verübt zu haben. Angehörige einer Spezialeinheit hatten sie am Morgen des 21. August vorigen Jahres in einem Nachtklub von Debrecen festgenommen.