Deutsches Skisprung-Team holt gleich Podestplatz

Leere Ränge, Masken und ein weißer Teppich im Grünen: Für die Skispringer ist der Auftakt in Wisla ungewöhnlich. Dem deutschen Team um Schlussspringer Eisenbichler gelingt gleich ein Podestplatz.

Den großen Corona-Jubel mit entweder Maske oder ausreichend Abstand musste das deutsche Skisprung-Team noch nicht zeigen. Nach dem zweiten Platz im Mannschaftsspringen war das Quartett um Schlusspringer Markus Eisenbichler im polnischen Wisla aber extrem froh.

«Wir sind total zufrieden. Gratulation an die Österreicher, die sind auch gut gesprungen. Für uns war wichtig, dass wir dabei sind. Wir sind um den Sieg gesprungen», sagte Bundestrainer Stefan Horngacher nach dem ersten Kräftemessen am Samstag. Österreich lag am Ende 8,7 Punkte, also umgerechnet rund fünf Meter, vor dem DSV-Quartett.

Eisenbichler, Karl Geiger, Pius Paschke und Constantin Schmid zeigten allesamt ordentliche Leistungen. Nach dem ersten Durchgang hatte Deutschland noch knapp geführt, letztlich entschieden aber die Österreicher um Gesamtweltcup-Gewinner Stefan Kraft das enge Duell für sich. «Am Ende war es sehr knapp. Wir sind nicht ganz fehlerfrei gesprungen, aber für den ersten Wettkampf sehr gut», sagte Horngacher in der ARD: «Jetzt sehen wir, wir sind dabei. Die Erleichterung ist groß.»

Vor dem ersten Einzel am Sonntag (16.00 Uhr/ARD und Eurosport) zählen vor allem der deutsche Meister Eisenbichler und sein Zimmerkollege Geiger zu den größten Favoriten auf die Eroberung des Gelben Trikots, zumindest bis zum nächsten Wochenende im finnischen Ruka. Sven Hannawald, der erstmals als ARD-Experte im TV-Bild dabei war, lobte das deutsche Quartett: «Was die Deutschen gezeigt haben, finde ich Bombe.» Rang drei belegte Gastgeber Polen um Starspringer Kamil Stoch.

Eisenbichler hatte vor coronabedingt leeren Rängen bei seinem letzten Sprung alles versucht, um die Österreicher noch abzufangen. Dabei unterlief ihm ein Fehler. «Er war heute nicht so gut, wie er sein kann, aber immer noch auf einem sehr hohen Niveau. Das ist hier nicht seine Lieblingsschanze», sagte Horngacher. Dafür präsentierten sich Schmid (126 und 119 Meter) sowie Paschke (126 und 128 Meter) mehr als solide. Das Duo hatte den Vorzug vor Olympiasieger Andreas Wellinger und dem früheren Weltmeister Severin Freund erhalten. «Es ist wirklich eng und spannend, das ist ein guter Einstieg für den Weltcup», erklärte Paschke.

© dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten.