Ausländer werden sich noch weitere drei Jahre gedulden müssen, bis das Moratorium für den Kauf von Ackerland in Ungarn aufgehoben wird. Noch vor Jahresende werde Brüssel seinen Segen zu einer weiteren Verlängerung des Moratoriums für drei Jahre geben, schreibt der Privatsender Inforádió auf seiner Homepage unter Berufung auf belgische Quellen. Die Europäische Kommission werde nach Ablauf des siebenjährigen Übergangszeitraumes, in dem der Kauf von Ackerland durch Ausländer praktisch unmöglich war, im Mai für den ungarischen Antrag zur Verlängerung grünes Licht geben.
Ungarn habe unter den neuen EU-Staaten als erster und lange Zeit einziger die Verlängerung des Moratoriums angestrebt, den die EU vom Standpunkt des freien Kapitalverkehrs prüfte, heißt es bei Inforádió. Die Beitrittsverträge von weiteren sechs Staaten enthielten die Möglichkeit der Moratoriums-Verlängerung und angeblich wolle nur Tschechien keinen Gebrauch davon machen.
Ungarn hatte als ein Hauptargument vorgebracht, dass ungeachtet eines bedeutenden Anstieges der Bodenpreise diese immer noch weit unter denen in Westeuropa liegen. Damit bestehe weiterhin die Gefahr, dass Ausländer Felder in Ungarn billig aufkaufen. Außerdem erhielten die ungarischen Bauern noch immer weit weniger Subventionen als ihre Kollegen in den alten EU-Staaten. Bei einer Marktöffnung befänden sie sich nicht in einer gleichen Wettbewerbsposition.