Teure Parkplätze in Budapest: In 5 Jahren Preis für Einzimmerwohnung

Mit den steigenden Immobilienpreisen klettern auch die Preise für Garagen in die Höhe. Die Preissteigerung ist aktuell an einem Punkt angekommen, wo man für den Kauf einer Privatgarage den Preis einer Einzimmerwohnung hinblättern muss – berichtet das Nachrichtenportal hvg.hu.



Die wachsenden Immobilienpreise, das sprunghafte Wachstum auf dem ungarischen Automobilmarkt, die teuren Parkplatzgebühren und immer knappere Parkmöglichkeiten haben alle zum Wandel des Markts für Garagen beigetragen. Nach einer Studie des Immobilienportals ingatlan.com haben sich seit 2013 in Budapest und weiteren Großstädten des Landes die Preise der Garagen parallel zu den Preisen der Immobilien erhöht. In der ersten Hälfte des Juli 2018 lagen die PKW-Stellplätze in den Hallenparkplätzen der Hauptstadt im Schnitt bei 3 Millionen Forint, was eine jährliche Preissteigerung von 20% bedeutet. Einzelstellplätze wurden sogar um 40% teurer und gehen im Schnitt für 4,2 Millionen Forint weg.

Die Mietpreise für Garagen erfuhren eine Steigerung von 10% und kosten monatlich im Schnitt 20-25.000 Forint in Abhängigkeit davon, ob es eine Privatgarage oder ein Hallenstellplatz ist. Die Tendenz geht dahin, dass es sich lohnt, in den Kauf von Garagen zu investieren, denn laut der Analyse von ingatlan.com konnte eine Garage in Budapest letztes und dieses Jahr einen stabilen Bruttogewinn von 8% aufweisen.

Der Preisanstieg bei den Garagen wird im Fünfjahresvergleich noch anschaulicher: kostet eine Garage heute im VII. Bezirk der Hauptstadt im Schnitt 5,4 Millionen Forint, konnte man 2013 im selben Bezirk für knapp 1 Million Forint mehr eine Einzimmerwohnung erstehen. In den anderen Großstädten des Landes wie Miskolc, Szeged und Tatabánya berichtet man von ähnlichen Verhältnissen.

Die Digitalisierung im Immobiliensektor könnte mit ihren Proptech-Lösungen das kritische Parkplatzproblem lösen. Denn bereits jetzt haben Autofahrer die Möglichkeit, über mobile Applikationen freie Parkplätze in Garagen und Büroparkhäusern zu buchen. Des Weiteren werden Carsharing-Angebote immer mehr genutzt.

Aktuell haben bereits 20.000 Budapester die Applikation runtergeladen. Für die Nutzung dieser Fahrzeuge zahlt man pro Minute, das Parken ist dafür aber kostenfrei. Damit könnte sich langfristig die Anzahl der Privatfahrzeuge im Stadtzentrum verringern und das Parkplatzproblem wäre hier gelöst.

Auch die zahlreichen Wohnungs- und Bürobauprojekte wirken sich auf die zunehmend brisante Parkplatz- und Garagensituation aus. Die damals noch als Parkplätze genutzten, unbebauten Freiflächen zwischen den Häusern wurden nämlich so gut wie alle zugebaut. Investoren sollten also in Zukunft beim Bau ihrer Objekte mehr Parkplätze als vorgeschrieben einplanen, um mit der Vermietung der freien Stellplätze weitere Einnahmen generieren zu können.

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