Der Tierarzt einer Klinik in Szeged informierte die Öffentlichkeit, dass er bei einem deutschen Schäferhund den auch auf Menschen übertragbaren Herzwurm (Dirofilaria immitis) entdeckt hat. Dieser bis zu 30 Zentimeter lange Fadenwurm ist der Erreger der Herzwurmerkrankung bei Hunden, kann aber auch andere Tiere befallen.
Während er in den USA eine weit verbreitete Seuche verursacht hat, kommt er in Europa meist nur in den Mittelmeerländern bis Slowenien und Kroatien vor. Tierarzt Dr. Antal Rengei zufolge gilt die Po-Ebene in Italien als am meisten befallenes Gebiet.
Stechmücken übertragen die Mikrofilarien von infizierten Tieren auf andere Tiere, ja sogar auf Menschen. Aussagen der Amerikanischen Herzwurmgesellschaft zufolge haben zwei Drittel der infizierten Menschen jedoch keine Beschwerden, bei einem Drittel treten Schmerzen im Brustkorb auf, manche bekommen Husten und Fieber. Bei den mit Larven infizierten Menschen – am Einstich bildet sich eine Entzündung – gelangen die sich möglicherweise entwickelnden Fadenwürmer höchstens bis zur Lunge, wo sie eingekapselt werden und absterben. In diesem Falle bilden sich Knoten, die im Röntgenbild mit Lungenkrebs verwechselt werden können, sagte der Tierarzt.
Dr. Rengei zufolge ziehen die Herzwürmerlarven übertragenden Stechmücken mit der Klimaerwärmung immer weiter nach Norden, wo sie dann Tiere infizieren. Danach sind auch andere Stechmücken in der Lage, die Krankheit zu übertragen.
Der betroffene Schäferhund von Szeged wurde abgemagert und aufgedunsen zum Arzt gebracht, der nach mehreren Untersuchungen die Herzwurmerkrankung feststellte. Trotz der Behandlung durch den Arzt verstarb der Hund. Bei der Sektion fanden die Ärzte insgesamt 38 Fadenwürmer im Herzen des Hundes.