Die linke Bewegung Vetevendosje (Selbstbestimmung) hat die Parlamentswahl im Kosovo nach einer Wahltagsumfrage deutlich für sich entschieden.
Demnach vereinigte sie 42 Prozent der Stimmen auf sich, wie das Institut Pipos am Sonntag nach Schließung der Wahllokale um 19.00 Uhr mitteilte. Die langjährige Regierungspartei PDK (Demokratische Partei des Kosovos) kam demnach auf 16,5 Prozent der Stimmen, die zuletzt regierende konservative LDK (Demokratische Liga des Kosovos) auf 15 Prozent.
An der Spitze von Vetevendosje steht der ehemalige Kurzzeit-Ministerpräsident Albin Kurti, den die Wahlkommission wegen einer Vorstrafe von der Kandiatenliste seiner Bewegung gestrichen hatte. Er will dennoch Ministerpräsident werden, wird aber dafür auf Partner in der neuen Volksvertretung angewiesen sein.
Kurti war von Februar bis Juni 2020 Regierungschef, ehe die LDK aus der damaligen Koalition mit Vetevendosje ausscherte und sich mit anderen Partnern zusammentat. Der LDK-Politiker Avdullah Hoti löste Kurti ab. Seine Wahl im Parlament war aber nicht rechtmäßig, wie das Verfassungsgericht nachträglich feststellte. Deshalb kam es am Sonntag zur dritten vorgezogenen Parlamentswahl innerhalb von vier Jahren.
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