Der Glyphosat-Rechtsstreit in den USA hat dem Pharma- und Agrarchemie-Konzern Bayer einen hohen Verlust eingebrockt.
Im vergangenen Jahr betrug das Konzernergebnis minus 10,5 Milliarden Euro, wie die Leverkusener am Donnerstag bekanntgaben. 2019 hatte es noch einen Gewinn von 4,1 Milliarden Euro gegeben. Die tiefroten Zahlen lagen vor allem an Rückstellungen für die US-Klagen wegen angeblicher Krebsrisiken von Glyphosat. Immerhin sieht Bayer bei diesem Thema Licht im Tunnel, für eine wichtige Einigung mit den Klägern fehlt nur noch das grüne Licht eines Richters – dann wäre dieses Kapitel für Bayer weitgehend abgehakt.
Die Geschäfte von Bayer entwickelten sich 2020 durchwachsen. Der Umsatz sackte um 4,9 Prozent ab auf 41,4 Milliarden Euro. Hauptgrund hierfür sind allerdings negative Währungseffekte – weil der Wert von Währungen in Lateinamerika sank, bekam Bayer weniger Euro in die Kasse. Ohne Währungseffekte und auf Basis des gleichen Portfolios wäre es sogar ein kleines Umsatzplus von 0,6 Prozent gewesen. Bayer sprach von einer «operativ robusten Geschäftsentwicklung».
Die Geschäfte der unterschiedlichen Konzernbereiche hatten Licht und Schatten. Der Verkauf rezeptpflichtiger Arzneimitteln lief schwach, weil in Coronazeiten viele nicht dringliche Behandlungen von Menschen verschoben wurden – dadurch sank der Bedarf an Bayer-Produkten. Bei rezeptfreien Mitteln wirkte sich Corona hingegen positiv aus – viele Menschen kauften solche Präparate, um ihre Gesundheit zu stärken. Bayers Agrargeschäft zog nach einer Schwächephase zum Jahresende an, Währungen wie der brasilianische Real entwickelten sich aber schwach.
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