Bewegender Abschied von «Willkommen bei Carmen Nebel»

Roland Kaiser, Betarice Egli und Zucchero – sie alle waren gekommen, um sich bei Carmen Nebel zu bedanken. Und das ging ans Herz.

In einer bewegenden Show hat die Schlagerwelt Abschied vom Samstagabend-Klassiker «Willkommen bei Carmen Nebel» im ZDF genommen. Zum Finale spielte Weltstar Zucchero seinen 20 Jahre alten Hit «Baila» auf Nebels persönlichen Wunsch.

«Schöner geht es doch nicht zum Schluss. Danke. Es war die schönste Show meines Lebens. Jetzt ist er da, dieser Moment, vor dem ich mich gefürchtet habe», sagte die 64-Jährige am Samstag bei der Liveshow aus Berlin.

Stets hochprofessionell, dennoch zuweilen am Rande der Tränen, nahm Nebel gerührt die Vielzahl der oft sehr persönlichen Komplimente hochkarätiger Musiker entgegen. «Du hast uns Künstlern hier immer ein Zuhause geschaffen», sagte Beatrice Egli («Mein Herz») zur Gastgeberin. «Du hast so eine herzliche, wundervolle Art».

Schlagerstar Roland Kaiser, 17 Mal bei Nebel zu Gast, betonte: «Auch in der Zeit, wo ich sehr, sehr krank war, hast Du immer zu mir gehalten.» Maite Kelly stellte emotional die Verdienste Nebels um ihre persönliche Karriere und den Erfolg vieler ihrer Bühnenkollegen heraus.

Coronabedingt war beim Abschied kein gewöhnliches Publikum im Saal. Jedoch holte Nebel stattdessen ihren Produktions- und Redaktionsstab in die Zuschauerreihen. «Den Soundtrack von mir», kündigte die ganz in Schwarz gekleidete Moderatorin an. «Ich gebe mir morgen selber eine Party. Es gibt ja keine Aftershow-Party.»

Das ZDF hatte ihre seit 2004 ausgestrahlte Show nach rund 80 Shows mit mehr als 1300 Liedern von gut 670 Künstlern abgesetzt. Es war dennoch nicht Nebels Bildschirm-Abschied. In noch mindestens drei Weihnachtsshows wird sie im Zweiten zu sehen sein. «Ich habe das erste Mal echte Taschen», sagte Nebel über ihren Hosenanzug. Vielleicht brauche sie Taschentücher für Freudentränen, fügte sie hinzu. Sie musste auch immer wieder zu den Papiertüchern greifen.

Zu Gast waren auch Howard Carpendale, Marianne Rosenberg, Andreas Gabalier, Andy Borg, Rolando Villazón und Ella Endlich. Als Überraschungsgäste standen Eiskunstläuferin Katharina Witt, die DDR-Kultband Karat sowie Andrea Berg und Zucchero auf der Bühne. Borg löste ein Versprechen ein und kam in kurzen Lederhosen auf die Bühne.

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