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Studien zeigen: Videospiele haben positiven Einfluss auf die Lernfähigkeit

Die Diskussionen um die Auswirkungen von Videospielen werden schon lange Zeit geführt. Gegner der virtuellen Spiele äußern sich besonders negativ über die möglichen Einflüsse von Ego-Shootern, die nach deren Meinung Gewalt verherrlichen und für Verdummung sorgen sollen. Befürworter betonen immer wieder, dass Videospiele zur Verbesserung der kognitiven und motorischen Fähigkeiten beitrügen.

Mittlerweile gibt es zahlreiche Studien zu diesem Thema. Die aktuellste Studie stammt aus dem Max-Planck Institut für Bildungsforschung in Berlin und setzte sich zum Ziel, die Wirkung des Nintendo 64 Videospiels „Super Mario 64“ an 50 Probanden zu testen und auszuwerten. Das Ergebnis der Studie zeigte eindeutig, dass das Spiel das Wachstum bestimmter Hinregionen anregt und fördert. Um dies herauszufinden spielten die 50 Testpersonen zwei Monate lang täglich 30 Minuten Super Mario 64. Einer Kontrollgruppe wurde das Spielen von Videospielen hingegen gänzlich verweigert.

Nach Ablauf der zwei Monate wurde mittels einer Magnetresonanztomografie festgestellt, dass die Gehirne der 50 Spieler ein großes Wachstum der grauen Substanz im rechten Hippocampus, im rechten präfrontalen Kortex und im Kleinhirn aufwiesen. Diese Gehirnregionen sind für die Feinmotorik der Hände, strategische Planung und der räumlichen Orientierung verantwortlich. Die Spieler besitzen demnach ausgeprägtere Problemlösungsfähigkeiten, eine bessere Motorik und sind in der Lage sich besonders gut in dreidimensionalen Räumen zu orientieren.

Die Auswirkungen sollen am stärksten ausfallen, wenn der Spieler sich gerne Videospielen widmet, was daran liegen mag, dass bei diesen Spielern mehr Dopamin ausgeschüttet wird.

Die Entwicklungspsychologin und Leiterin der Studie, Simone Kühn, hofft, diese Erkenntnisse dazu nutzen zu können, um Videospiele als eine Therapieform anerkennbar zu machen. Kühn sieht in Videospielen besondere Vorteile für die Behandlung von Schizophrenie und posttraumatische Belastungsstörungen, schon alleine deshalb, da eine spielerische Therapie von Patienten sehr viel schneller angenommen wird als herkömmliche Behandlungsmethoden.

Eine Langzeitstudie in Großbritannien widerlegte das Vorurteil der negativen Persönlichkeitsbeeinflussung von Videospielen. Die Studie zeigte, dass ab einem Alter von fünf Jahren keine Auswirkungen auf die Psyche und Verhalten durch Videospiele erfolgen. Häufiges Fernsehen zeigte hingegen negative Auswirkungen.

Um postive Auswirkungen zu gewährleisten ist ein gesundes Mittelmaß an wöchentlicher Spielzeit und geeigneten Spielen wichtig. So soll eine Spielzeit von bis zu 9 Stunden pro Woche ideal sein. Als Genres sollen sich besonders gut Strategie- und Rollenspiele eignen, diese sollen gezielt das logische Denk- und Problemlösungsvermögen stärken. Gaming muss zudem nicht teuer sein, es gibt bereits zahlreiche kostenlose Broswergames, die die gewünschten Effekte erbringen können. Neben Videospielen müssen aber auch andere Freizeit- und soziale Aktivitäten weiterhin ausgeübt werden. Ist dies nicht der Fall, besteht die Gefahr einer Spielesucht. So sollen Eltern nicht mehr annehmen, dass Videospiele ihren Kindern generell nicht gut tun, aber auch darauf achten, dass ein Ausgleich zwischen Spielen und sonstigen Aktivitäten besteht.