Erfolgreicher Protestmarsch – Nach 15 Kilometern Hausangebot

Pécs – Nur 15 Kilometer dauerte der Protestmarsch eines kinderreichen Vaters Richtung Budapest. Dann lenkte die Stadt Pécs ein und bot ihm ein Haus an. Der Mann war mit einem seiner zwölf Kinder gestartet, um in der Hauptstadt die verzweifelte Lage seiner Großfamilie dem Sozialminister persönlich vorzutragen, berichtete die Nachrichtensendung des Fernsehens „Híradó“. Der Stadtnotar war ihnen nachgeeilt und hatte sie mit dem Angebot zur Umkehr bewegt.
Seit elf Jahren lebt die Familie in einer 34 Quadratmeter großen kommunalen Wohnung. Wenn alle Schlafgelegenheiten aufgestellt sind, bleibt keine Handbreit Platz in dem Quartier. Bisher sah sich die Pécser Selbstverwaltung außerstande, die Situation zu verbessern. Früher hatte sie zwar schon ein Haus angeboten, das jedoch zehn Kilometer von Pécs entfernt war und daher von der Familie abgelehnt wurde.
Der Vater ist ohne Arbeit, wurde in der Vergangenheit am Herzen operiert und leidet auch an einer Fußkrankheit. Die Familie lebt nach einem Zeitungsbericht von 190 000 Forint (etwa 760 Euro) im Monat – vor allem Kindergeld und Sozialhilfe. Den rund 200 Kilometer langen Marsch nach Budapest habe er auch deshalb angetreten, um auf Familien mit ähnlichem Schicksal aufmerksam zu machen, sagte er vor dem Aufbruch. Innerhalb von zehn Tagen hatte er die Hauptstat erreichen wollen.