Schlafsysteme auf dem Prüfstand: 3 Irrtümer und Optimierungstipps

Um den gesunden Schlaf und das dafür erforderliche Schlafsystem ranken sich viele Mythen. Falsche Annahmen und gewinnorientierte Verkaufsargumente führen dazu, dass viele Menschen für ihren Bedarf ungünstige Betten kaufen und unnötig viel Geld ausgeben. Dieser Beitrag macht auf typische Irrtümer aufmerksam und enthält Tipps für eine sinnvolle Kaufentscheidung.

Beine in einem Bett

Irrtum 1: Der Lattenrost ist unwichtig!

Diese Annahme trifft nicht zu. Der Lattenrost übernimmt wichtige Aufgaben, die maßgeblich zu einem gesunden Schlafklima und einer rückenfreundlichen Schlafposition beitragen. Zum einen sorgt der Lattenrost durch seine Zwischenräume für die Belüftung der Matratze. Das ist elementar, damit die vom Körper abgegebene Wärme und Feuchtigkeit nach unten entweichen können. Geschlossene Platten als Matratzenunterlage belüften Matratzen nicht, sodass Schimmel droht und das Schlafklima massiv leidet. Gleiches gilt, wenn Matratzen direkt auf dem Boden platziert werden.

Zum anderen gewährleisten Lattenroste, dass das Potenzial der Liegeeigenschaften von Matratzen voll ausgeschöpft werden kann. Beim Kauf sollte jedoch – wie auch bei Matratzen – auf wohngesunde Materialien geachtet werden. Hochwertige Lattenroste bei allnatura gehören zu den Varianten, die streng schadstoffgeprüft sind und mit europäischem Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft gefertigt werden. Das Unternehmen mit Sitz in Deutschland, das auch Kunden aus der Schweiz und der Europäischen Union betreut, hat sich auf ökologische Produkte spezialisiert.

Tipps:

  • Die Größen reichem vom Lattenrost 90 x 200 cm bis zum größten Modell mit 140 x 200 cm.
  • Die Fläche unter dem Bett sollte nicht als Stauraum genutzt werden, weil durch Kisten, Bettkästen und Co. die Luftzirkulation blockiert wird.
  • Bleibt der Fußboden unterhalb des Lattenrostes frei, klappt zudem die Bodenreinigung einfacher.
  • Ist ein Lattenrost elektrisch ausgerüstet, braucht es eine geeignete Matratze. Federkernmatratzen leiden beispielsweise unter dem Positionswechsel, weil die integrierten Federn überstrapaziert werden.
  • Wie lange hält ein Lattenrost? Matratzen sollten spätestens nach zehn Jahren durch neue Modelle ersetzt werden. Ein guter Lattenrost kann deutlich älter werden – 20 Jahre sind keine Seltenheit.

Irrtum 2: Nur teure Matratzen taugen etwas!

Ein weit verbreiteter Irrtum, der in den Köpfen einiger Verbraucher bis heute verankert ist und dazu führt, dass Matratzen mit Preisen im vierstelligen Bereich durchaus gefragt sind. Dabei hat die deutsche Stiftung Warentest (wir berichteten) längst klargestellt, dass hohe Preise kein Indikator für hochwertige Matratzen sind. Im Gegenteil: Viele teuer verkaufte Schlafunterlagen sind sogar minderwertig und keineswegs besser als günstige Modelle aus dem Discounter. Inzwischen hat die gemeinnützige Verbraucherorganisation über 200 Federkern-, Schaumstoff-, Latex- und Boxspringmatratzen getestet. Das beste Produkt kostet weniger als 300 Euro.

Der aktuelle Matratzen-Test der Stiftung Warentest lässt sich hier einsehen.

Irrtum 3: Für beste Hygiene ist eine Auflage nötig!

In vielen Geschäften und Onlineshops für Schlafsysteme werden Auflagen für den Lattenrost und die Matratze verkauft. Während Lattenrostauflagen unter anderem die durch Reibung verursachte Abnutzung an der Matratze mindern sollen, sind Matratzenauflagen als Schutzschicht gedacht, um die Matratze vor Feuchtigkeit, Schmutz und Abrieb zu schützen. Beide Auflagen werden im Handel gern als Matratzenschoner betitelt und sollen diese von oben und unten schonen.

Notwendig sind diese Produkte jedoch nicht. Vorausgesetzt das Bett ist von einer hochwertigen Matratze mit optimalen Liegeeigenschaften geprägt. Matratzenschoner können sich sogar negativ auf das Schlafsystem auswirken:

  • Auflagen auf dem Lattenrost verschlechtern die Belüftung der Matratze von unten. Feuchtigkeit kann weniger gut nach außen abgegeben werden, was wiederum Schimmel fördert.
  • Matratzenauflagen senken hingegen die Belüftung von oben und können die Liegeeigenschaften der Matratze schmälern.
  • Für ein hygienisches Schlafsystem genügt es, die Bezüge der Matratze regelmäßig in der Waschmaschine zu waschen.

Bei Menschen mit Inkontinenz kann eine spezielle Auflage für die Matratze sinnvoll sein, um das Eindringen von Urin in die Schlafunterlage zu verhindern. Für diesen Zweck gibt es Einweg-Inkontinenzunterlagen und wiederverwendbare Bettschutzeinlagen. Hierbei sind waschbare Materialien wichtig, die mindestens 60 Grad Celsius standhalten. Zudem sollten die Materialien allergikerfreundlich, atmungsaktiv und so konzipiert sein, dass sie die Liegeeigenschaften der Matratze möglichst nicht beeinträchtigen.