Was mit der kleinen Madeleine in Portugal geschah, passiert einem Bericht des Nachrichtensenders InfoRadio zufolge auch in Ungarn häufig. Bis zu 10 000 Kinder verschwinden jährlich, einige davon tauchen nie wieder auf. 90 Prozent kommen allerdings innerhalb von drei Monaten zurück.
75 Prozent der herumstreunenden Kinder ist aus Heimen geflüchtet, sie gehören unterschiedlichen Altersgruppen an, sagte eine Mitarbeiterin des Landespolizeipräsidiums. Zu den Ursachen des Verschwindens gehören Angst vor Bestrafung wegen schlechter Schulnoten, eine für das Kind unerträgliche Atmosphäre in der Familie oder Abenteuerlust.
Als Beispiele für Tragödien zunächst vermisster Kinder erinnert der Bericht an den kleinen Dominik, der Anfang August angeblich auf der Budapester Margareteninsel verschwunden war. In Wirklichkeit hatten ihn die Kampfhunde der Familie getötet, die Eltern den Leichnam verscharrt. In Nordostungarn verschwand im September die 21 Monate alte Paula, die trotz einer ausgesetzten hohen Belohnung und großer öffentlicher Anteilnahme bislang nicht gefunden wurde.