Ungarn mit Preiserhöhungen ins neue Jahr

Mit einer Reihe von Preiserhöhungen geht Ungarn in das Jahr 2008. Nachdem die Streichung der Subventionen im vorigen Jahr bei Gas schon tiefe Löcher in die Haushaltskassen der Familien gerissen hatte, zog der Preis am 1. Januar erneut um fünf Prozent an. Für Strom ist ein Fünftel mehr zu zahlen, berichtet die Nachrichtensendung des staatlichen Fernsehens Híradó.

Bei der Eisenbahn und den Überland-Bussen bleiben die Preise vorerst gleich. Die Budapester müssen jedoch mit einen überdurchschnittlichen Preissprung bei Bussen hinnehmen. Auch die öffentlichen Dienstleistungen kosten mehr. Für Bestattungen beispielsweise sind zehn Prozent mehr als im Vorjahr zu berappen.

Bei Verstößen gegen die Verkehrsregeln können Autofahrer jetzt schneller als bislang ihren Führerschein verlieren, denn die Zahl der Punkte ist auf allen Gebieten gestiegen. Die Autobahn-Vignette wurde abgeschafft, als Zahlungsbeleg genügt die Quittung oder eine entsprechende SMS.

Günstiger wurden die Bedingungen für den Verkauf von Eigentumswohnungen. Wenn jemand schon seit fünf Jahren in Besitz der Immobilie ist, kann er sie nunmehr steuerfrei verkaufen. Dagegen gibt es keine Steuerermäßigung mehr beim Verkauf von Wohnungen, die innerhalb von fünf Jahren gekauft wurde. Die Abgabe muss auch dann geleistet werden, wenn jemand im Gegenzug eine andere Wohnung erwirbt.

Die Renten steigen zwar mit Jahresbeginn um fünf Prozent, dabei können aber Neurentner, die in diesem Jahr ihren Ruhestand antreten, nur mit sechs bis acht Prozent weniger Rente rechnen. Das ergibt sich aus der Tatsache, dass bei der Berechnung jetzt auch Abgaben abgezogen werden.

Von diesem Jahr an werden auch in Ungarn Studiengebühren eingeführt. Parallel dazu steigt der Umfang der Studien- und Sozialbeihilfen für die Studenten.