Unterstützung für Wasserregulierung

In Balatonfenyves stehen mehrere ufernahe Straßen und Grundstücke unter Wasser

Wegen der ausgiebigen Niederschläge der vergangenen Wochen stieg der Wasserstand des Balaton und auch des Velence-Sees über die erlaubte Regulierungsmarke, was den Ablauf von immer mehr Wasser erforderlich macht. Die Regierung startet ein umfassendes Programm zur Lösung der mit der Wasserregulierung verbundenen Probleme in den Gemeinden am Südbalaton.

Mitte Januar war der Wasserstand des Balaton schon drei Zehntimer höher als die in dieser Zeit erlaubte maximale Regulierungsmarke. Wegen der großen Trockenheit in den vergangenen Jahren und der Wasserabnahme löste die erneute Öffnung der Sió-Schleuse in den vergangenen Monaten politische Auseinandersetzungen aus, jetzt wurde allerdings zur wichtigsten Frage, wann noch mehr Wasser aus dem Balaton abgelassen werden kann. Das Ablassen des Wassers in einer Menge von 34 Kubikmeter/Minute erwies sich in den vergangenen Wochen als nicht ausreichend, der Wasserstand im Balaton stagnierte nicht auf einer Höhe, sondern stieg weiter. Probleme verursacht, dass die Hochwasserwelle der sich ebenfalls in die Sió ergießenden Kapos nicht abläuft, man kann den Ablauf aus dem Balaton nicht erhöhen, denn das würde einen Rückstau in der Kapos verursachen. Gleichzeitig nähert sich dem See die Hochwasserwelle aus der Zala, deren Wassermenge der Klein-Balaton nicht mehr aufnehmen kann.

Da sich wegen des Wasserabflusses durch die Sió der Wasserstand des Kanals erhöht und höher ist als der Wasserstand jenseits der Auffüllungen, müssen in der Gegend erneut Pumpen stationiert werden, um die Binnenwasser abzupumpen. Eine derartige Situation gab es seit mehr als einem Jahrzehnt nicht mehr. Balatonfenyves bat schon früher die Regierung um Hilfe wegen der entstandenen und nicht vorhersehbaren Lage, da wegen des hohen Wasserstandes des Sees die Kanäle und Überläufe die Binnenwasser nicht mehr ableiten können – stellt der Bürgermeister Gábor Lombár fest. Deshalb stehen mehrere ufernahe Straßen und einige Grundstücke unter Wasser, darunter sind fünf Wohngebäude, die anderen sind Ferienhäuser.

Vor ein paar Jahren verlegte Gábor Lombár die Sitzungen der Stadtverordnetenversammlung an den See, um auf den wegen der Trockenheit verschlammten Seegrund und die durch den niedrigen Wasserstand verursachten Probleme aufmerksam zu machen, jetzt gibt der hohe Wasserstand Anlass zur Klage. Auch ich freue mich, dass endlich genug Wasser im Balaton ist und von mir aus kann das auch noch mehr sein, wenn die Gemeinde Unterstützung von der Regierung erhält, um die dadurch entstehenden Probleme zu lösen – erklärte er.

„Ich habe angewiesen, dass das Wasser aus dem Balaton in die Sió mit der maximalen Menge pro Minute abgelassen wird, was die Ableitung von 50 bis 55 Kubikmeter Wasser pro Minute bedeutet“, teilte der Umweltschutzminister Miklós Persányi bei seiner Ortsbegehung in Balatonfenyves mit. Wie er unserem Korrespondenten gegenüber erklärte, ist nicht der Balaton übergelaufen, sondern die gegenwärtigen Probleme werden von dem fehlenden Niederschlagswasserableitungssystem verursacht, was derzeit in anderen Landesteilen zu noch problematischeren Situationen führte. Im Hinblick darauf, dass der hohe Wasserstand des Balaton vor allem zur Zeit der Schneeschmelze alljährlich in mehreren Gemeinden Probleme mit sich bringt, beabsichtigt die Regierung die Wasserregulierung in den Gemeinden am Südbalaton zu unterstützen und stellte schon in diesem Jahr einen Rahmen von 377 Millionen Forint für die Vorbereitungsarbeiten zur Verfügung. Nach den Vorausberechnungen kann das im nächsten Jahr startende Programm in drei Jahren verwirklicht werden, die Gesamtkosten werden sich insgesamt auf 16 Milliarden Forint belaufen – teilte der Minister mit und betonte, dass er die langfristige Lösung der Wasserprobleme des Balaton nicht in der Einleitung von anderen Gewässern in den Balaton, sondern in der weiteren Erhöhung des Wasserstandes des Sees sieht. Dazu muss allerdings der Schutz der Gemeinden, die das nachteilig betrifft, gesichert sein – fügte er hinzu.

Laut Miklós Persányi wird die sich in den Balaton ergießende Hochwasserwelle der Zala keine Probleme verursachen. Zweck der maximalen Wasserableitung ist es, den Wasserstand vor dem Zufrieren des Sees auf 100 Zentimeter zu senken. T.T.