Der Online-Casino-Markt in Ungarn

Glücksspielanbieter müssen sich oftmals nicht nur einer moralischen Kritik aussetzen. Gerade Online Casinos genießen keinen guten Ruf und manch einer wagt es sogar zu behaupten, dass es hier nicht mit rechten Dingen zugeht.

Der umstrittene Markt mit Online Casinos in Ungarn

Doch dass Casinos nun auch zum Streitfall in der EU werden, hat wohl niemand für möglich gehalten. Wir verraten Ihnen, warum gerade Ungarn den Stein des Anstoßes gibt.

Die EU alles andere als einheitlich in der Glücksspielbranche

Obwohl die EU gerne einheitliche Regelungen verabschiedet, ist dies in Bezug auf Online-Casinos noch nicht gelungen. Viele EU-Länder verfügen da nicht nur über staatliche, sondern auch über private Anbieter. In Ungarn hingegen herrscht im Glücksspielsektor ein strenges Staatsmonopol, welches jetzt Anlasse des Streites wird und die EU dazu nötigt, die Glücksspiel-Branche genauer unter die Lupe zu nehmen.

Ungarisches Staatsmonopol im Glücksspielsektor

Ungarn steht dabei in der Kritik ein Scheinmonopol zu betreiben. Denn bereits das Geldspielautomatenverbot, welches in Ungarn seit 2012 gültig ist, galt keineswegs für sogenannte „vertrauenswürdige“ Casino-Anbieter, die über eine staatliche Lizenz verfügten. Letztendlich sollen dadurch also offensichtlich Günstlinge des Staates unterstützt werden, zumal es in Ungarn nur wenige Casino Lizenzen gibt.

Ausländische Casino-Anbieter habe es schwer in Ungarn

Hinzukommt jedoch noch, dass auch ausländische Casino-Anbieter in Ungarn schwer Fuß fassen können. Will zum Beispiel ein deutsches Online Casino ungarische Kunden anwerben, werden ihre Websites in Ungarn nicht nur oftmals gesperrt. Auch das Finanzamt zögert nicht damit, Geldstrafen zu verhängen, sofern ein ausländischer Online Casino Betreiber dennoch versucht seine Seite in Ungarn zu betreiben.

Was sagt die EU dazu?

Auch die EU hat zu den Glücksspielrechtslinien in Ungarn mittlerweile offiziell Stellung bezogen. Sofern nämlich der Verbraucherschutz im Vordergrund steht, darf es eine Monopolbildung geben. Die Normen der EU dürfen dabei jedoch nicht außer Acht gelassen werden. Doch genau hier liegt der Hase im Pfeffer. Denn streng genommen, werden in Ungarn einige einzelne Anbieter, die sogenannten Günstlinge, bevorzugt, was dem EU-Wettbewerbsrecht widerspricht. Bleibt also abzuwarten, wie die EU darauf reagieren wird, da nicht nur deutsche Online Casinos in Ungarn benachteiligt werden. Für eine stetig wachsende Branche wie die Glücksspielindustrie geht es dabei immerhin um Millionensummen.