Null Toleranz: 31 Prozent weniger Verkehrstote

Das Motto „Null Toleranz“ gegen Verkehrsrowdys in Ungarn hat offensichtlich Erfolg: Für das erste Halbjahr 2008 weist die Statistik einen Rückgang der tödlichen Unfälle um 31 Prozent aus. 406 Menschen kamen bei Verkehrsunfällen ums Leben, 199 weniger als im Vorjahreszeitraum. Parallel dazu nahm die Zahl der Unfälle unter Alkoholeinfluss um 20 Prozent ab. Dagegen waren von den tödlich verunglückten Autofahrern 74, von den Beifahrern 70 Prozent nicht angeschnallt, teilt das Statistische Amt weiter mit. Bei 91 Prozent der Unfälle waren Fehler der Fahrer die Ursache, am häufigsten zu hohes Tempo.

Insgesamt ereigneten sich im ersten Halbjahr 9000 Unfälle mit Personenschaden, davon 70 Prozent in bewohnten Gebieten. Mehr als 12 000 Menschen waren an Unfällen beteiligt, davon wurden 3500 schwer und über 8000 leicht verletzt. Von den auf Autobahnen verletzten Personen waren 35 Prozent Ausländer, auf der M1 Budapest-Wien betrug deren Anteil sogar 68 Prozent.

Tourismus in Ungarn im Rückwärtsgang

Ungarns Fremdenverkehr hat im ersten Halbjahr 2008 deutliche Einbußen hinnehmen müssen. 17 Millionen Besucher kamen ins Land, zwei Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, meldet das Zentrale Statistische Amt des Landes. Die Ausländer verbrachten insgesamt 40 Millionen Tage in Ungarn, was einen Rückgang um neun Prozent bedeutet. Noch gravierender, nämlich um zwölf Prozent, fiel der Verbrauch der ausländischen Gäste. Sie gaben 449 Milliarden Forint aus.

Die Zahlungsbilanz ohne den internationalen Personentransport belief sich den Angaben zufolge auf 136 Milliarden Forint und nahm damit um zwölf Prozent ab. Die ersten drei Monate des Jahres waren im Drei-Jahres-Durchschnitt die schwächsten. Die Monate Mai und Juni waren auf der gleichen Vergleichsbasis durch den stärksten Forint charakterisiert. Der Wechselkurs zum Euro bewegte sich zwischen 266 und 229 Forint.

Unterdessen reisten Ungarn 7,9 Mal ins Ausland, etwa ebenso viel wie in der Vergleichsperiode. Deren Ausgaben beliefen sich auf umgerechnet 302 Milliarden Forint. 60 Prozent dieser Mittel (182 Milliarden Forint) war an touristische Motive gebunden. Das sind bei laufenden Preisen 17 Prozent mehr als vor einem Jahr, bedeute jedoch keineswegs nur den kauf touristischer Dienstleistungen.

Radweg von Harkány nach Kroatien geplant

Schon im Frühjahr nächsten Jahres soll ein Radweg vom südungarischen Badeort Harkány nach Drávaszabolcs an die ungarische Grenze führen. Die Region Siklós war bei einer Ausschreibung erfolgreich und erhielt für die Investition 105 Millionen Forint (etwa 446 000 Euro) vom Wirtschaftsministerium. Die Projektierung ist bereits abgeschlossen, das Ausschreibungsverfahren zur Auswahl der Auftragnehmer im Gange, berichtet die Zeitung „Dunántúli Napló“. Gegen Ende des Jahres sollen die Arbeiten beginnen.

Experten erwarten vom Radweg einen Aufschwung für den Tourismus. Dieser findet nämlich Anschluss an den mit EU-Unterstützung gebauten 110 Kilometer langen Radweg von Slatina über Donji Mihojlac nach Belisce. Auf ihm können Touristen das Drau-Gebiet jenseits der kroatischen Grenze erkunden. Auf ungarischer Seite soll später ein zwölf Kilometer langer Radweg zwischen Siklós mit der sehenswerten mittelalterlichen Burg und der ungarischen „Rotwein-Hauptstadt“ Villány entstehen. Harkány und Siklós wiederum sind bereits jetzt durch einen Radweg verbunden.

Zweistellige Gaspreiserhöhung im Herbst

Die dritte Gaspreiserhöhung dieses Jahres in Ungarn wird wahrscheinlich zweistellig ausfallen, aber deutlich geringer sein als noch vor Wochen befürchtet. Ein entsprechender Vorschlag des Ungarischen Energie-Amtes sei bereits dem Ministerium für Energiewesen übergeben worden. Nach Zeitungsinformationen müssen sich die Vebraucher auf einen etwa elfprozentigen Anstieg einstellen, was den Preis je Kubikmeter Gas auf 136,75 Forint anheben würde, was nach dem derzeitigen Wechselkurs knapp 58 Eurocent bedeutet.

Zuletzt ist den Angaben zufolge im Juli der Gaspreis um 9,9 Prozent gestiegen, nachdem das Energie-Amt 13,5 Prozent vorgeschlagen hatte. Für den Herbst waren noch kürzlich 30 bis 40 Prozent Preisauftrieb im Gespräch. Zu Jahresbeginn mussten die Verbraucher je Kubikmeter noch 106,56 Forint zahlen.