Eine Neubewertung der ungarischen EU-Mitgliedschaft hat der Franktions-Chef der stärksten Oppositionspartei im Parlament, Tibor Navracsics, gefordert. Der Fidesz-Politiker sagte MTI zufolge, in den fast fünf Jahren seit dem Beitritt Ungarns zur EU habe sich für viele der Vorteil dessen nicht erwiesen, „das heißt wir sind in einer Situation, da vieles neu bewertet, vielleicht auch unsere Mitgliedschaft in der Europäischen Union neu bewertet werden muss“.
Fidesz-Vizepräsidentin Ildikó Pelcsné Gáll meinte, Ungarn sei eindeutiger Verlierer des Unionsbeitritts. Die Unterstützung der Union sei in Ungarn bedeutend zurückgegangen.
Die Fidesz unter Parteichef Viktor Orbán liegt in derzeitigen Umfragen haushoch vor den regierenden Sozialisten unter Ministerpräsident Ferenc Gyurcsány. Nach der jüngsten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Median würden für sie 61 Prozent der Wähler votieren, die bestimmt zur Urne gehen, während für die Sozialisten nur 29 Prozent stimmen würden. Dabei wächst auch die Forderung nach vorgezogenen Neuwahlen.