Die Ost-Europäer sind nicht gerade eine Nation, die für ihren Fußball bekannt ist wie Brasilien oder Argentinien. In den letzten Jahrzehnten ließ auch die Teilnahme am Weltfußball stark zu wünschen übrig, denn eine Teilnahme bei einer Fußball Weltmeisterschaft gab es bereits seit 1986 nicht mehr. Damals fand die WM in Mexico statt, bei der die „Nemzeti Tizenegy“ bereits in der Vorrunde scheiterte. Dort hießen die Gegner der ungarischen Nationalmannschaft noch UdSSR, Kanada und Frankreich, was mit Sicherheit für sich spricht.
Auch was die Teilnahme an Europameisterschaften angeht, war Ungarn in den letzten Jahrzehnten nicht oft vertreten. 1972 war die letzte EM Teilnahme, bei der die Ost-Europäer gegen die UdSSR im Halbfinale ausschieden. Nichtsdestotrotz gab es in den letzten Jahren Grund zur Hoffnung, denn die ungarische Nationalelf konnte sich 2016 die Teilnahme zur Europa Meisterschaft sichern. Nicht nur das, denn die Nemzeti Tizenegy (Spitzname: Bedeutung „Nationalelf“) konnte auch die Vorrunde überstehen. Für viele klingt dies nach einer glücklichen Fügung, doch die Ungaren hatten sich den Achtelfinaleinzug regelrecht verdient. Als eine der Überraschungsmannschaften des Turniers sicherten sich die sonst so erfolglosen Ungaren den Gruppensieg in der Gruppe F. Die Sensation war damit perfekt, denn die beiden Underdogs Ungarn und Island teilten sich die Plätze 1 und 2, während Portugal und Österreich, die eigentlichen Favoriten, die Heimreise antreten mussten.
EM-Teilnahme 2020 – realistisch oder nur ein Traum?
Die direkte Qualifikation zur die EM-Qualifikation hat die Mannschaft von Marco Rossi leider verpasst, denn dort wurde sie in der Gruppe E nur 4. hinter Kroatien, Wales und der Slowakei. Nichtsdestotrotz bleibt der Rossi-Truppe nach wie vor die Chance, sich ein EM-Ticket zu sichern und doch noch beim kommenden großen Turnier teilzunehmen. Einfach wird es hierfür allerdings nicht, denn die Ungaren müssen nun in die Playoffs Spiele, um sich darüber noch ein Ticket zu sichern. Einfach wird das Ganze mit Sicherheit nicht, denn hierfür müssen sie 2 Spiele gewinnen. Zum Glück der Ungaren könnten die Gegner deutlich stärker sein.
Die Playoffs Phase für die EM 2020
Der derzeitige Weltranglisten 52. befindet sich in der PlayOffs Division A, eine von 4 Playoffs Gruppen. Aus jeder Gruppe kann sich nur eine einzige Mannschaft ein Ticket für die EM-Teilnahme sichern. Hierfür muss Ungarn das Halbfinalspiel am 26. März gegen Bulgarien gewinnen, um anschließend in das Finale der PlayOffs Spiele einzuziehen. Dort trifft die Rossi-Truppe dann auf den Gewinner aus der anderen Halbfinalbegegnung, Island gegen Rumänien. Bezwingen sie anschließend den Gewinner aus dem anderen Halbfinale, so dürfen sich die Ungaren an einer erneuten Teilnahme einer Europameisterschaft erfreuen!
Die Chancen hierfür stehen nicht einmal schlecht, denn laut führenden Buchmachen wie sportwetten.giga.de/ gilt Ungarn als Favorit gegen Bulgarien und das auch mit einem gewissen Vorsprung. Auch gegen den Sieger zwischen Island und Rumänien sollten die Ungaren die Nase vorne haben, weshalb sie derzeit die besten Chancen auf eine EM-Teilnahme in der Division A besitzen. Island musste sich bereits bei der EM-Gruppenphase 2016 hinter Ungarn auf Platz 2 einreihen, wieso also nicht erneut? Außerdem gilt Island als Favorit auf den Sieg im anderen PlayOffs Spiel, was den Ost-Europäern noch mehr Hoffnung gibt. Für die Deutschen übrigens sehr interessant, denn gelingt Ungarn die EM-Teilnahme, so werden die Ost Europäer einer der Gruppengegner Deutschlands.
Die goldene Elf wird sehnlichst vermisst
An die goldene Elf erinnern sich vermutlich nur noch die Wenigsten, denn viel zu lange ist das ganze bereits her. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde Gusztáv Sebes zum Nationaltrainer Ungarns ernannt. Dieser schuf eine unglaubliche Mannschaft und prägte eine lange Ära. Um Superstar und Kapitän Ferenc Puskás schuf Sebes die damalig wohl beste Nationalmannschaft weltweit. 1953 gelang der ungarischen Nationalelf dann die Sensation, indem sie die Engländer noch im ursprünglichen Wembley Stadion mit 6:3 schlugen. Im Folgejahr konnte den Engländern mit einem 7:1 auch noch die bis dato höchste Niederlage verpasst werden. Außerdem hat Ungarn noch weiteren bleibenden Eindruck hinterlassen, denn mit Ali Daei und Christiano Ronaldo gibt es bislang nur 2 Spieler, die mehr Länderspiel Tore als Ferenc Puskás (84) erzielt haben.
Ungarn ist mit Sicherheit nicht mehr so stark, wie sie es nach dem zweiten Weltkrieg waren, allerdings hat die Nation in den letzten Jahren wieder zugelegt. Es befinden sich wieder bessere Spieler in der Nationalmannschaft, sodass Ungarn erneut eine realistische Chance auf eine EM-Teilnahme hat. Sie werden mit Sicherheit keiner der Favoriten auf den Titelgewinn sein, doch als Underdog können viele große Gegner geärgert werden, wie die EM 2016 bereits aufgezeigt hat.