Esports und Glücksspiel in Ungarn

Man kann über Ungarn denken, was man will. Fakt aber ist, dass dieses Land mitten in Zentraleuropa immer wieder auf die ein oder andere Art zu polarisieren weiß. So auch, was neue Branchen und Spielkonzepte betrifft. Ein Blick hinter die Kulissen eines Landes, in denen Glücksspiel schon immer eine Rolle gespielt hat und in der auch Esports stark im Kommen ist.

Spielen an der Spielekonsole

Mit der Zeit gegangen

Die ersten Glücksspielgesetze, die im modernen Ungarn erlassen wurden, wurden im Glücksspielgesetz von 1991 zu Papier gebracht. Die neuen Regeln sahen vor, dass alle Glücksspieleinrichtungen ab diesem Zeitpunkt unter der Leitung der ungarischen Beamten als Zweig der staatlichen Dienste operieren sollten. Seitdem haben sich die Gesetze gelockert und die Eröffnung vieler Glücksspieleinrichtungen ermöglicht. Die bekanntesten Möglichkeiten, physisches Poker in Budapest und den anderen, kleineren Städten des Landes zu genießen. Die meisten dieser Pokerräume werden in Casinos betrieben, die stark vom Erbe von Las Vegas beeinflusst sind, oftmals erkennt man das bereits am Namen der Einrichtung.

Ist online der richtige Weg?

In den letzten zehn Jahren haben sowohl physische als auch online Casinos bei NetEnt nicht nur in Budapest, sondern in ganz Ungarn ein zuverlässiges Wachstum verzeichnet. Dies wirft Fragen auf, welches Interesse die Regierung in Zukunft an diesem Sektor zeigen könnte. An diesem Punkt scheint die Regierung damit zufrieden zu sein, ein System vom Typ „kein Schaden, kein Foul“ zu betreiben. In Zukunft könnte es jedoch angesichts des wachsenden Kundenstamms sehr wahrscheinlich sein, dass sich entweder die Gesetze offiziell ändern oder dass staatlich entwickelte Casinos eine breite Akzeptanz finden. Bis dahin sind sowohl Online- als auch stationäre Wege gut vertreten, und dies dürfte sich in naher Zukunft nicht ändern. Besonders, da auch Esports in Ungarn immer relevanter wird.

Esports Turniere geben den Ton

Ein Beispiel darüber, wie fortschrittlich Ungarn bezüglich Esports bereits ist, kann das folgenden Beispiel zeigen: Dass V4 Future Sports Festival war Ungarns erstes Esports-Turnier. Es gab acht Mannschaften mit Spielern aus Ungarn, der Tschechischen Republik, der Slowakei und Polen. Die Veranstaltung fand in Budapest statt, als das Gewinnerteam mit einem Preisgeld von ca. 160.000 USD nach Hause ging. Die Gruppenphase des Turniers bestand aus zwei Round-Robin-Gruppen mit jeweils vier Teams. Alle Mannschaften spielten in zwei aufeinander folgenden Spielen gegeneinander. Die Veranstalter hoffen, dass dieses Turnier mit der Zeit wächst, um mit einigen der größten internationalen Esports-Turniere mithalten zu können. Das Ziel ist natürlich, nicht mehr „nur“ mit anderen Ländern Zentral- und Osteuropas zu konkurrieren, sondern vermehrt auch in Westeuropa Anklang zu finden. Denn wie so oft bei internationalen Sportevents findet man die ganz großen Pötte eher im Westen.

Fazit

Alles in allem kann man mit Recht behaupten, dass der Esports in Ungarn auf einem aufsteigenden Ast ist, genauso wie in vielen anderen Ländern auch. Auf lange Sicht sollte sich der Trend fortsetzen, auch weil potenzielle Sponsoren erst nach und nach die viele Vorteile dieser Szene für sich entdecken. Wie weit Ungarn sich in der Szene einen Namen machen wird, kann dabei nur die Zeit zeigen.