Impfstoff fehlt in ungarischen Apotheken

In den Apotheken in Ungarn herrscht offenbar derzeit Mangel an Impfstoff gegen die Schweinegrippe. Während offiziell darüber informiert wurde, dass der neue Impfstoff gegen das H1N1-Virus in 430 Apotheken des Landes erhältlich sei, brachte der private Rundfunksender InfoRadio zu Tage, dass das Vakzin im Gegensatz dazu vielerorts nicht zur Verfügung steht.

In Ungarn muss der Impfstoff auf ärztliches Rezept und gegen Bezahlung – mit Ausnahme von fest umrissenen Risikogruppen – in Apotheken gekauft werden. Damit geht der Patient dann zu seinem Hausarzt zurück und lässt sich impfen. Der oberste Amtsarzt des Landes, Ferenc Falusi, hatte dieser Tage eine Impf-Feindlichkeit in der Bevölkerung beklagt.

Wie InfoRadio bei der zufälligen Befragung von 15 Apotheken der Hauptstadt herausfand, war nur in einer einzigen Impfstoff erhältlich. In allen anderen war der Vorrat ausverkauft. Die Apotheker rechneten jedoch mit Nachschub. Der Leiter des Instituts für Vorratswirtschaft im Gesundheitswesen wollte dem Sender keine Auskunft geben, da nur der Gesundheitsminister im Zusammenhang mit Vakzinen zu Erklärungen berechtigt sei.

Minister Tamás Székely hatte am Montag erklärt, dass die Apotheken aus Vorsicht zu wenig Impfstoff bestellten. Alle Apotheken des Landes würden – unabhängig davon, ob sie Bestellungen aufgegeben hätten oder nicht – mit einem Startvorrat versorgt. Am Mittwoch beginne die Auslieferung, wobei in Abhängigkeit von der Größe der Apotheke 20 bis 40 Impfdosen ausgegeben werden. Bis 30. November werde der ungarische Hersteller vier Millionen Dosen ausliefern.