Niedriglöhne sind nach wie vor in Ostdeutschland deutlich weiter verbreitet als im Westen der Bundesrepublik.
Fast jeder Dritte Beschäftigte in Ostdeutschland arbeite für wenig Geld, im Westen erhalte dagegen nur gut jeder Fünfte einen Niedriglohn, berichtete das Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen am Mittwoch.
Als Niedriglöhne gelten Stundenlöhne, die unterhalb von zwei Dritteln des mittleren Lohns liegen. Diese Schwelle lag in Deutschland im Jahr 2018 bei 11,21 Euro brutto pro Stunde, wie die Wissenschaftler des IAQ berichteten. Der Mindestlohn beträgt aktuell sogar nur 9,35 Euro pro Stunde.
Die Unterschiede zwischen den Bundesländern beim Niedriglohnanteil seien gewaltig, berichtete das IAG. In Hamburg liege der Anteil «nur» bei 10,7 Prozent, in Baden-Württemberg bei gerade einmal 15,4 Prozent. In Thüringen erhielten dagegen 34,1 Prozent der Beschäftigten einen Niedriglohn, in Mecklenburg-Vorpommern 33,9 Prozent, in Sachsen-Anhalt 32,9 Prozent, in Sachsen 32,5 Prozent und in Brandenburg 31,1 Prozent der Beschäftigten. Der Niedriglohnsektor in Deutschland sei damit einer der größten in der EU, betonten die Wissenschaftler.
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