Ungarn steht wahrscheinlich vor einer erheblichen Anhebung des Gaspreises. Wie die Zeitung „Népszava“ am Montag (13.9.) schreibt, soll die Gaspreiserhöhung im Oktober ausbleiben, doch im Januar sei eine 12- bis 15-prozentige „Preiskorrektur“ zu erwarten. Die im Sommer begonnen Verhandlungen mit den Energieversorgern über das neue Preisbildungssystem hätten bislang noch zu keinem Ergebnis geführt und kämen nicht voran. Eine Vereinbarung werde wohl erst später, nach den Kommunalwahlen (3. Oktober) zustande kommen.
Wegen des Anstiegs des Importpreises für Erdgas und des Absturzes der Forintkurses wäre eine Preiserhöhung in der genannten Höhe von Anfang Oktober an notwendig. Diese Korrektur bleibe jedoch wegen des bestehenden Moratoriums aus.
Das Blatt berichtet weiter, dass die ungarische Regierung erfolglos mit der deutschen E.ON Ruhrgas AG über den Verkauf des Tochterunternehmens für Erdgas-Großhandel in Ungarn verhandelte. Der Kaufpreis hätte zwei Milliarden Euro betragen, doch die deutsche Mutter habe nicht die Absicht, sich von ihrer Firma zu trennen. E.ON habe zudem entschieden dementiert, dass überhaupt über das Schicksal der Erdgasgesellschaft verhandelt worden sei.
Auch das Wirtschaftsblatt „Napi Gazdaság“ berichtet am Montag darüber, dass der schwache Forint gegen eine geringere Gasrechnung arbeite. Die Lieferer hielten eine etwa 10-prozentige Preiserhöhung für wünschenswert. Abstimmungen mit der Regierung seien im Gange, doch Einzelheiten würden auf Wunsch der Regierung noch nicht mitgeteilt. Einem Einfrieren der Preise würden die Firmen nicht ohne Gegenleistung zustimmen. Sie würden im Gegenzug solche Bedingungen stellen wie etwa die Verkürzung der Duldungsfrist für Kunden, die nicht zahlen.