Im vergangenen Jahr wurden in Ungarn 28.305 Firmen aus dem Handelsregister gestrichen. Das sind um viertausend Firmen mehr als noch im Jahr zuvor, geht aus einem Bericht des Marktbeobachters Opten Informatika GmbH hervor. Von den Firmenpleiten war jede zwanzigste Firma betroffen, im ersten Halbjahr 2012 sogar jede zehnte.
Gleichzeitig gab es eine ganze Reihe Neugründungen. Während vor der Verabschiedung der verschärften Vorschriften für Firmengründungen im März 2012 noch schnell zahlreiche Firmen neu gegründet wurden, ging diese Zahl von monatlich 5000-6000 auf monatliche 2000 zurück und lag im zweiten Quartal schon weit unter dem bisherigen Durchschnitt von 4000.
Landesweit lag die Zahl der Neugründungen weit über der Zahl der Auflösungen. In einer sich kontinuierlich entwickelnden Wirtschaft ist das als gutes Zeichen zu verstehen, bei der stagnierenden Wirtschaft in Ungarn aber, wo innerhalb eines Jahres fünf Prozent der bisher stabilen und gut funktionierenden Unternehmen abgewickelt wurden, sind das durchaus alarmierende Zeichen. Des Weiteren sind zahlreiche Firmengründungen der verzweifelte Versuch von in Not geratenen Arbeitnehmern, ihr Glück mit der eigenen Firma in der freien Wirtschaft zu versuchen, was angesichts des harten Steuerrahmens bei den meisten Firmen von vornherein zum Scheitern verurteilt ist. Der Marktbeobachter Opten rechnet im Jahr 2013 mit einem weiteren Anstieg der Firmenlöschungen bis auf das Doppelte des Vorjahres.