Ungarn müsse noch mehr für den Umweltschutz tun, aber auch das bisher Erreichte anerkennen, sagte Präsident János Áder, Schirmherr der Nachhaltigkeitsausstellung und Weltkonferenz „Planet Budapest 2021“, am Donnerstag im öffentlich-rechtlichen Fernsehsender M5 – berichtet die Nachrichtenagentur MTI.
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Áder sagte, auch wenn einige vom Ergebnis der UN-Klimakonferenz COP26 in Glasgow enttäuscht sein mögen, sei es doch eine „gute Nachricht“, dass sich die USA und China am Ende des Gipfels darauf geeinigt haben, ihre Differenzen beiseite zu legen und die Zusammenarbeit im Klimabereich zu verstärken. Der Präsident hob die Verpflichtung von mehr als 100 Ländern, den Waldverlust bis 2030 umzukehren, als weiteren Schritt in die richtige Richtung hervor. Er wies darauf hin, dass Ungarn nach dem Verlust von 90 % seiner Wälder im Rahmen des Friedensvertrags von Trianon im Ersten Weltkrieg vor einem Jahrhundert seine Waldflächen stetig vergrößert hat.
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Die drei Weltwassergipfel, die Budapest bisher organisiert hat, hätten 1,5 Milliarden Forint (4,1 Mio. EUR) gekostet, aber durch die daraus resultierenden Geschäftsabschlüsse seien sie für den Staatshaushalt profitabel gewesen. Zum Thema Nachhaltigkeit sagte Áder, die Menschheit dürfe nur Ressourcen verbrauchen, die von Natur aus ersetzbar seien. Angesprochen auf die Energiepolitik der neuen Bundesregierung sagte Áder, deren Entscheidung, neben Atomkraftwerken auch Kohlekraftwerke abzuschalten und Gaskraftwerke einzuschränken, könne „alles auf den Kopf stellen“. Solange Deutschland nicht die Infrastruktur für eine effiziente Energieversorgung und langfristige Speicherkapazitäten für billigen Strom schaffe, werde es konventionelle Kraftwerke brauchen, sagte er.
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Zum ungarischen Energiemix sagte der Präsident, 70 % der im Land erzeugten Energie sei kohlenstofffrei, zwei Drittel davon seien Kernenergie, der Rest erneuerbare Energien. Sobald die beiden neuen Reaktorblöcke im Kernkraftwerk Paks in Betrieb sind und Ungarn die Kapazität seiner Solaranlagen verdoppelt hat, werden 90 % der im Land erzeugten Energie kohlenstofffrei sein, fügte er hinzu. Auch wenn Ungarns CO2-Emissionen in letzter Zeit gestiegen seien, sei dies auf den zunehmenden internationalen Güterverkehr zurückzuführen. Er wies auf Ungarns Plan hin, die gesamte Busflotte bis 2030 durch Elektrobusse zu ersetzen, und fügte hinzu, dass auch elektrische Müllwagen immer häufiger eingesetzt würden.
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Ungarn sei eines der zehn Länder der Europäischen Union, die ihre CO2-Emissionen um mehr als 30 % gesenkt haben, und eines von 21 Ländern weltweit, die ihre Emissionen bei gleichzeitiger Steigerung ihrer Wirtschaftsleistung reduzieren konnten, so Áder. Er wies darauf hin, dass sich die Regierung außerdem das Ziel gesetzt hat, bis 2030 kein Abwasser mehr unbehandelt zu lassen. Gleichzeitig sagte der Präsident, dass Ungarn in anderen Bereichen noch mehr zu tun habe, etwa bei der Steigerung der Energieeffizienz von Gebäuden.
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