Der Regierungssprecher Zoltán Kovács wies am Sonntag Medienberichte zurück, wonach Ministerpräsident Viktor Orbán in seiner Grundsatzrede am Samstag „einen Austritt Ungarns aus der Europäischen Union angedeutet“ habe – berichtet die Nachrichtenagentur MTI.
In einer Erklärung auf der Website des Staatssekretariats für Regierungskommunikation sagte Kovács, dass Ministerpräsident Orbán zwar über die Herausforderungen der Beziehungen zwischen Ungarn und der Europäischen Union gesprochen habe, aber nicht den Austritt Ungarns aus der Europäischen Union angedeutet habe, wie die deutsche Nachrichtenagentur dpa in ihrer Schlagzeile berichtete. „Das Wichtigste ist, ob wir zusammenbleiben wollen. Gerade hier in Europa, weil die Europäische Union nur dann eine Zukunft hat, wenn wir trotz der wachsenden kulturellen Entfremdung zusammenbleiben können. Wir für unseren Teil wollen die Europäische Union zusammenhalten, und deshalb haben wir Brüssel und Berlin immer wieder Angebote zur Toleranz gemacht“, zitierte Kovács Orbán in seiner Rede. Ungarn erwarte von Brüssel nicht, dass es die ungarische Migrations-, Familien- oder Außenpolitik übernehme, sagte Kovács. Gleichzeitig „können sie aber auch nicht verlangen, dass wir ihre Politik übernehmen“, sagte er.
Kovács sagte, dass Orbán entgegen der dpa-Schlagzeile betont habe, wie wichtig es sei, dass die EU zusammenbleibe, eine gemeinsame Zukunft habe und dass die west- und mitteleuropäischen Mitgliedsstaaten Toleranz füreinander zeigten.